Ein Logopäde kann bei Schluckstörungen helfen

KIRCHDORF. "Diese Probleme können sich beispielsweise nur auf das Schlucken von fester Nahrung beschränken, oder der Schluckakt ist so stark beeinträchtigt, dass der Patient den eigenen Speichel nicht mehr schlucken kann", erklärt Gerlinde Kusché, Logopädin im Landeskrankenhaus Kirchdorf.

Schluckstörungen treten im Rahmen von demenziellen und neurologischen Erkrankungen, nach Operationen, die strukturelle Veränderungen bedingen, sowie im Alter durch geringere Muskelkraft auf. Ob und in welcher Form die Ernährung oral - also über den Mund - erfolgen kann, wird in erster Linie durch die logopädische Begutachtung festgestellt. Kusché: "Dabei werden die Nahrungsaufnahme, das Kauen, der Transport der Nahrung im Mund und der Schluckablauf beurteilt. Die Diagnostik kann apparativ mittels Endoskopie, Schluckaktröntgen oder Videokinematographie erweitert werden, um Ursachen für die Schluckstörung in den nicht einsehbaren Bereichen des Rachens und des Kehlkopfes sichtbar zu machen."

Therapie

Es ist erwiesen, so Kusché, dass sich Bewegungs- und Kräftigungsübungen für die am Schlucken beteiligte Muskulatur positiv auf den Schluckakt auswirken. In der Therapie wählt die Logopädin gezielt jene Übungen aus, welche die motorischen Fähigkeiten, die für das Schlucken nötig sind, trainieren und erweitern. Manchmal braucht der Patient Hilfestellungen in Form von Haltungsänderungen und entsprechender Anpassung der Kost. Weiche Kost lässt sich mit weniger Muskelkraft schlucken. Das Zerkleinern der Nahrung ist vielleicht nicht mehr möglich, weil die Zahnprothese schlecht angepasst ist oder fehlt. Breiige Kost ermöglicht oft einen sichereren Schluckakt im Vergleich zu Flüssigkeiten. Manchmal muss abgeklärt werden, ob der Patient gemischte Kost, wie zum Beispiel eine Klare Suppe mit Einlagen, gefahrenlos zu sich nehmen kann. Für viele Patienten mit Schluckstörungen stellt sie eine große sensorische und motorische Herausforderung dar.
Konsequentes Üben und eine berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit ermöglichen dem Patienten ein Essen mit Würde und Genuss.