Hermagor hat höchsten Anteil an Alko-Lenker-Unfällen in Österreich
Der Unfall-Anteil der Alko-Lenker in Villach ist in Kärnten am niedrigsten.
In Kärnten gibt es große Unterschiede beim Anteil der Alko-Unfälle an den Verkehrsunfällen. In Villach ist der Anteil vor Klagenfurt am niedrigsten. Im Bezirk Hermagor ist der Anteil der Alko-Unfälle - auch österreichweit am höchsten. Laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) könne die Zahl der Unfälle mit mehr Discobussen, Anrufsammeltaxis und Bahnverbindungen am späteren Abend verringert werden.
11 Prozent der Unfälle unter Alkohol-Einfluss
Österreichweit gibt es sehr große Unterschiede beim Anteil der Alko-Unfälle. Den niedrigsten Prozent-Anteil weist die Stadt Wels mit 3,1 Prozent auf. In Hermagor waren im Untersuchungszeitraum 2013 bis 2016 rund 11 Prozent der Verkehrsunfälle Alko-Unfälle. Von diesen Unfällen endete aber keiner tödlich. Am zweiten Platz der negativen Statistik folgt der Bezirk Völkermarkt mit 9,2 Prozent.
Weniger Alko-Unfälle in den Städten
Den niedrigsten Alko-Unfall-Anteil in Kärnten hat Villach mit 4,4 Prozent. Dicht dahinter folgt Klagenfurt mit 5,1 Prozent. Österreichweit weisen die Städte den niedrigsten Anteil auf. Hauptgrund sei laut VCÖ das öffentliche Verkehrsangebot und die Möglichkeit mit dem Taxi oder zu Fuß nach Hause zu kommen.
Unfälle reduzieren
Im Untersuchungszeitraum wurden bei insgesamt 634 Alko-Unfällen in Kärnten 807 Personen verletzt und sieben kamen ums Leben. In dieser Zeit passierte neben dem Bezirk Hermagor auch in der Stadt Villach sowie in den Bezirken St. Veit an der Glan und Villach Land kein tödlicher Alko-Unfall. "In dünner besiedelten Regionen kann mit Nachtbussen sowie Anrufsammeltaxis die Zahl der Alko-Unfälle verringert werden", so VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Im Burgenland wurde durch die Umsetzung eines Discobusnetzes die Zahl der Alko-Unfälle um rund zwei Drittel reduziert. Im Jahr 1993 kam es im Burgenland zu 122 Alko-Unfällen mit neun Todesopfern, im Vorjahr passierten 46 Alko-Unfälle, kein einziger endete tödlich.
Gelder aus Verkehrsstrafen nutzen
Der VCÖ schlägt vor, dass Gemeinden für die Einführung von Nachtbussen oder Anrufsammeltaxis ein Teil der Einnahmen aus Verkehrsstrafen zur Verfügung gestellt wird. Auch sichere Gehwege zwischen Siedlungen und dem nächstgelegenen Ort seien wichtig.
Doppeltes Unfallrisiko bei 0,5 Promille
Laut VCÖ steigt das Unfallrisiko bereits bei 0,5 Promille auf das Doppelte, bei 1,0 Promille auf das 7-Fache und bei zwei Promille auf das 35-Fache. Ein Punsch kann bis zu 0,4 Promille auslösen. Schon ab 0,3 Promille verschlechtert sich die Reaktionszeit, Entfernungen werden schlechter abgeschätzt, die Risikobereitschaft nimmt zu. Deshalb lautet auch in der Adventzeit die Devise "Don't drink and drive".
Kärntenweiter Anteil der Alko-Unfälle an Verkehrsunfällen
Zeitraum 2013 bis 1. Halbjahr 2016
- Villach: 4,4 Prozent der Verkehrsunfälle waren Alko-Unfälle
- Klagenfurt: 5,1 Prozent
- St. Veit an der Glan: 5,4 Prozent
- Wolfsberg: 6,2 Prozent
- Feldkirchen: 6,4 Prozent
- Klagenfurt Land: 7,1 Prozent
- Spittal an der Drau: 7,1 Prozent
- Villach Land: 8,6 Prozent
- Völkermarkt: 9,2 Prozent
- Hermagor: 11,1 Prozent
Niedrigster Anteil der Alkohol-Unfälle
Zeitraum 2013 bis 1. Halbjahr 2016
- Wels: 3,1 Prozent
- Graz: 3,3 Prozent
- Wien: 3,4 Prozent
- Waidhofen/Ybbs: 3,7 Prozent
- Wr. Neustadt: 3,9 Prozent
- Linz: 4,2 Prozent
- Mödling: 4,3 Prozent
- Villach: 4,4 Prozent
- Linz Land: 4,6 Prozent
- Innsbruck: 4,6 Prozent
- Steyr: 4,9 Prozent
- Klagenfurt: 5,1 Prozent
- Wien Umgebung: 5,1 Prozent
- Reutte: 5,1 Prozent
- Eferding: 5,2 Prozent
- Salzburg Stadt: 5,2 Prozent
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