Burnout-Fallen im Büro

Autor Gerhard Huber hatte Burnout. Heute berät er Firmen | Foto: KK
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Mit 25 Lebensjahren einen Schlaganfall, mit 35 Jahren eine Lungenembolie und mit 45 Jahren ein Burnout – Gerhard Huber arbeitete über 25 Jahre im Börsengeschäft, bis ihn das Burnout fast in den Tod trieb.
Seit seiner Genesung hat der Kärntner nicht nur ein „völlig neues Leben“, sondern auch bereits zwei Bücher über Burnout veröffentlicht. Huber berät zahlreiche Unternehmen und ist auch über die Grenzen gern gesehener Gast bei Workshops und Seminaren. Im Gespräch mit der WOCHE zeigt Huber die Burnout-Fallen und die Folgen der Krankheit auf und gibt Tipps zur Vermeidung.

Krisenkrankheit Burnout
500.000 Österreicher leiden unter Burnout, 1,5 Millionen sind akut gefährdet. „Gerade jetzt in der Krise nimmt der Arbeitsdruck in Firmen zu“, weiß Experte Huber. „Unternehmen sparen häufig beim Personal, verringern die Belegschaft, was wiederum eine Erhöhung der Arbeitsleistung der verbleibenden Mitarbeiter bedeutet.“ Nicht selten führe das zu Überforderung und in der Folge Gesundheitsbeeinträchtigung.
„Aufgrund der Angst, den Job zu verlieren, lassen sich Arbeitnehmer immer mehr ausbeuten“, ist Huber überzeugt. Er fällt ein hartes Urteil: „Unternehmen spielen mit der Angst der Mitarbeiter!“
Huber sieht nicht nur in der Überforderung des Einzelnen eine Falle für Burnout. „Das Konkurrenzverhalten unter den Mitarbeitern und zwischen Abteilungen nimmt ebenfalls zu“, beobachtet der Autor. Hinzu komme ein „gnadenloser Preiskampf auf den Märkten, Druck von außen“.

Kostspielige Folgen
Die Folgen von Burnout sind oft tragisch. „Betroffene können oft monatelang ihrer Arbeit nicht nachgehen“, weiß Huber aus eigener Erfahrung. „In besonders harten Fällen führt Burnout in die Berufsunfähigkeit oder Frühpension“ – nicht nur für Erkrankte ein Desaster, sondern auch enorme unternehmerische und volkswirtschaftliche Verluste. Experten beziffern den Schaden auf sieben Milliarden Euro.

Prävention ist Führungsaufgabe
Burnout zu vermeiden sollte also auch im Interesse der Unternehmen sein, davon ist Huber überzeugt. Aber: „Dass Mitarbeiter das Kapital einer Firma sind, wird von vielen nicht gelebt“, sagt er.
In der Verantwortung sieht Huber die Führungskräfte. „Ein Unternehmen muss dem Mitarbeiter vermitteln können: Du bist uns wichtig“, fordert er auf. Vorgesetzte sollten dem Mitarbeiter das Gefühl geben, dass sie stets zu einem Gespräch ins Büro kommen können. „Ein Mitarbeiter ist nur dann mit Freude und Leidenschaft bei der Arbeit, wenn es sich dem Unternehmen zugehörig fühlt – fast so, als wäre es seine eigene Firma.“
Klar ist, dass Führungskräfte offene Ohren und Augen für die Situation in der Abteilung haben sollen. Arbeitet ein Mitarbeiter über mehrere Wochen bis spät in die Nacht, kann das ein Hinweis auf Überforderung sein. Auch miese Stimmung im Team stellt eine Gefahr dar. Müssen sich Mitarbeiter alltäglich mit Konflikten herumschlagen, kommen sie gar nicht zu ihrer eigentlichen Arbeit – eine weitere Burnout-Falle.

Huber selbst war in der Bank, in der er jahrelang tätig war, Opfer von Mobbing durch Kollegen. Auch Bossing – also ständiger Druck durch den Vorgesetzten – treibt viele an die Grenze zum Burnout. Und: „Es fehlen oft eindeutige Dienstverträge und Arbeitszeitenregelungen“, so Huber. Unsicherheit und nicht vorhandene Planbarkeit sind für viele Auslöser von psychischen Problemen in der Arbeit.

Gespräche bringen Klarheit
Regelmäßige – und auch offene – Mitarbeiter-Gespräche helfen, Probleme, Konflikte und Überforderung festzustellen. Und nicht nur das: „Arbeitnehmer sollen motiviert und dabei unterstützt werden, ihren eigenen Weg zu gehen und eigene Gedanken zu entwickeln“, so Huber. Davon kann auch das Unternehmen profitieren.
Die Aufgabenbereiche sollten im Team klar definiert sein; das erhöht die Planbarkeit für den einzelnen Arbeitnehmer. Außerdem kann man damit vermeiden, dass Mitarbeiter ihre Arbeit auf einen gutmütigen Kollegen abwälzen und ihn damit überfordern.
Gerade hier müssen Mitarbeiter selbst ihren Beitrag zur Burn-out-Prävention leisten. „Man sollte lernen, auch einmal nein zu sagen“, rät Huber. „Man sollte auch dem Chef ein Stopp signalisieren und sich nicht alles gefallen lassen.“

Autorin: Anja Skribot

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