Kärntner Flugboot als Mega-Schulprojekt

(vp). Walter Krobath, Herausgeber des Magazins "Visionaer", ist ein wahrer Visionär. Er baut nicht nur mit Partnern an einem Luftkissengleitboot (siehe hier) und hat auch schon das erste österreichische Passagierflugzeug "Pischof Autoplan" flugfähig nachgebaut. Im Rahmen eines außergewöhnlichen Schulprojekts realisiert er derzeit ein flugfähiges Flugboot von 1918 - das damals beste der österreich-ungarischen Marine (siehe unten).

Tragflächen aus Klagenfurt

Die alten Pläne hat Architekt Heinz Liener organisiert. "Das Flugboot wird in Kooperation von vier Kärntner HTLs und Partnern aus der Wirtschaft als Schulprojekt, das es in diesem Umfang noch nicht gegeben hat, realisiert", so Krobath.
Rund 1.700 Arbeitsstunden - von der Konstruktion bis zur fertigen oberen Tragfläche - haben im nun abgelaufenen Schuljahr Miralem Ramic, Elias Grebenjak, Marcel Keuschnig und Fabian Kotnik von der HTL Lastenstraße in ihr Maturaprojekt gesteckt. Schon im Jahr davor arbeiteten ihre Vorgänger an den unteren Tragflächen, unterstützt von den Lehrern Stephan Leitner und Dietmar Hauer. Leitner: "Ein Großteil war Hightech-Arbeit - die CAD-Konstruktion und die Herstellung der Teile auf CNC-Maschinen."

Abflug im Jahr 2018 geplant

Im nächsten Schuljahr kommt das Höhenleitwerk an die Reihe. Die Herstellung der Beschläge übernimmt die HTL Ferlach, die Steueranlage die Wolfsberger HTL-Schüler und die HTL Villach wird den Rumpf bauen. Ziel ist eine Fertigstellung des Flugboots 100 Jahre nach der Konstruktion durch den Kärntner Josef Mickl - also soll es 2018 abheben.

Bildungsoffensive unterstützen

Krobath ist stolz: "Das Projekt vereint verschiedene Schulen in einer Vision und zeigt auch, dass so ein Mega-Vorhaben nur gemeinsam bewältigbar ist. Ich bin überzeugt: Lässige Projekte werden wir in Zukunft nur gemeinsam realisieren können." Krobath verfolgt mit dem Projekt, das die Schüler praxisnah auf die Berufswelt vorbereitet, das Ziel, die Bildungsoffensive zu unterstützen.

Zur Sache: Flugboot-Eckdaten

Das Flugboot wurde 1917/18 von einem Kärntner entwickelt, nämlich von Josef Mickl (1890 bis 1956) aus Klagenfurt, damaliger Leiter des Konstruktionsbüros des k.u.k. Seefliegerkorps für die ÖFFAG (Österreichische Flugzeugfabrik A.G.) in Wiener Neustadt.

Das R-Flugboot (Fernaufklärungsflugboot) war das beste der österreich-ungarischen Marine. Es hat 18 Meter Spannweite.

Partner bzw. Unterstützer des Schulprojekts sind fischer Edelstahlrohre (Griffen), die Tischlerei Mit Format (Klagenfurt), Buttazoni Stahlbau (Himmelberg), Tiebeldruck Feldkirchen und Holzhandel Frischeis.
Weitere Unterstützer sind willkommen: office@visionaer.info

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