Das Pilotprojekt zum Pilotprojekt

DAS "ISTMOBIL"-FAHRZEUG
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Das Netzwerk Inklusion testete das neue, bezirksweite "ISTmobil"

Wir – Bewohner_innen und Betreuer_innen des Wohnhauses Oberrohrbach der Behindertenhilfe Bezirk Korneuburg - haben das neue „IST-mobil“ für Sie und das Netzwerk Inklusion auf Herz und Nieren getestet!

Seit 1. April gibt es das nahezu bezirksweite Angebot eines Sammeltaxis – das „ISTmobil“.
Wie funktioniert das Alles? Ist es ein Angebot, das wirklich als „inklusiv“ angesehen werden kann?
Menschen mit Behinderung haben mit Unterstützung einiger Betreuer_innen überprüft, ob die Leistungen der Werbung und dem Versprechen der Politiker_innen entsprechen.
Eines gleich zu Beginn: Danke an alle Menschen, die dieses Pilotprojekt initiiert haben und auch zur Umsetzung brachten!
Aber nun zu unserem Test:
Als mutige Testpersonen stellten sich vier Bewohner_innen des Wohnhauses Oberrohrbach zur Verfügung.
Gewählt wurde ein Tag, der dafür geeignet war, durch „Engpässe“ problematisch für die Organisation zu sein: Der 4. April 2015 – Karsamstag.
Fahrtplanung: Um ca. 10 Uhr vom Wohnhaus Oberrohrbach der Behindertenhilfe Bezirk Korneuburg nach Korneuburg zum Hauptplatz und um 12 Uhr die Retourfahrt.
Der Anruf bei der in den Medien veröffentlichten Telefonnummer erfolgte um ca. 8:30 Uhr.
Eine freundliche Mitarbeiterin brauchte selbstverständlich exakte Abholdaten. Wahnsinn, wieviele Abholpunkte es gibt... Ratlosigkeit beim anrufenden Betreuer der Testpersonen.
Vereinbart wurde, dass auf der Internetseite von ISTmobil Abhol- und Zielstationen festgestellt werden und sich der Anrufer nochmals telefonisch meldet. Der Blick auf die Homepage von „ISTmobil“: Das Gesamtbild wirkt ausgewogen und übersichtlich. Die Pläne mit den unzähligen „Stationen“ ist – in unseren Augen – leider missglückt. Weder unter Windows, noch dem Apple-Betriebssystem funktionieren Zoom- und Bildsteuerungen so reibungslos, wie es zu erhoffen wäre. Hier könnte eventuell über eine Darstellung auf dem mittlerweile sehr üblichen online-Kartenmaterial nachgedacht werden. Damit können viele Menschen zur Zeit schon gut umgehen, die Darstellungen sind technisch ausgefeilt und auch den Betrachter_innen vertrauter, als die zur Zeit von „ISTmobil“ verwendeten Karten.
Aber die anderen Informationen der Homepage sind ausgezeichnet gegliedert, übersichtlich und anschaulich.
Noch während die Fahrtbedingungen, Preise, etc. auf der Internetseite studiert und die passendste Ein- bzw. Ausstiegsstelle gesucht werden, kommt ein Rückruf von „ISTmobil“.
Ein Herr bietet seine Unterstützung bei der Recherche an. Mit enormer Geduld nimmt er die Wünsche der Kund_innen zur Kenntnis und innerhalb weniger Minuten sind Hin- und Rückfahrt vereinbart: Die näheste Station in Oberrohrbach ist etwa 200m vom Wohnhaus entfernt, bei der einzigen Einkaufsmöglichkeit im Ort. Daher kennen viele unserer Bewohner_innen den Weg ausgezeichnet. Ausstiegsstelle: Der Hauptplatz in Korneuburg. Außerdem gab es gleich telefonische Auskunft über die Vorteile der „Mobilcard“ und wie man sie erhalten kann. Perfekte Arbeit einer Telefonauskunft und telefonischen Betreuung!
Eine kurze Vorstellung unserer Testpersonen ist wichtig, damit die Testbedingungen deutlich werden:
Andrea, 46 Jahre alt, lebt seit 3 im Wohnhaus. Sie fuhr noch nie ohne Begleitperson mit einem öffentlichen Verkehrsmittel.
Isolde, 62 Jahre alt, ist seit 7 Jahren Bewohnerin des Wohnhauses. Auch sie hat bisher keinerlei Erfahrung damit, ohne betreuende Person unterwegs zu sein.
Herbert, 48 Jahre und Bewohner des Wohnhauses seit 1992; Herbert ist noch nie selbständig mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs gewesen.
Michael, 50 Jahre, lebt seit Anfang 2010 im Wohnhaus Oberrohrbach. Michael ist ein „alter Hase“, was das unterwegs sein betrifft. Viele Jahre lebte und arbeitete Michael in Wien und kennt öffentliche Verkehrsmittel in Wien und im Bezirk Korneuburg perfekt (besser als sein Betreuer ;-) Seit Michael in Oberrohrbach lebt konnte er aber leider nicht mehr unterwegs sein, da die Busanbindung den Bedürfnissen und Erfordernissen unserer Bewohner_innen leider nicht ausreichend entspricht.
Die Aufregung war bei unseren Tester_innen entsprechend groß! Obwohl wir knapp 10 Minuten vor „unserem“ Termin bei der Station ankamen, stand der Wagen schon da. Der Fahrer begrüßte unsere Gruppe und erfuhr erst jetzt von dieser „Testfahrt“. Die Bewohner_innen werden allein mit ihm fahren. Die Betreuer_innen werden bei der Ausstiegsstelle auf die Bewohner_innen warten.
Ab diesem Moment wurden die Betreuer_innen nicht mehr gebraucht! Mit Geduld und vollkommener Höflichkeit und Freundlichkeit unterstützte der Fahrer unsere Anvertrauten, erklärte, was er tut, half bei den Sicherheitsgurten und fixierte einen Rollator, der mitgeführt werden musste.
Einfach toll beim Zusehen und ausreichend Zeit diesen besonderen Moment fotografisch festzuhalten.
Das Fahrzeug: Es ist kein PKW, sondern ein Kleinbus mit Einzelsitzen auf beiden Seiten – jeder Platz ein Fensterplatz! Zwischen den Sitzen ist Platz für einen Rollstuhl und alle notwendigen Fixierungspunkte sind vorhanden. Der Fahrer kante „seinen Wagen“ perfekt und der Rollator war in kürzester Zeit fachmännisch und sicher fixiert.
Die Betreuer_innen ließen das Fahrzeug selbstverständlich nicht aus den Augen und „verfolgten“ die Fahrt mit etwas Abstand. In Ruhe, beinahe „schwebend“ wirkte die Fahrt des „IST-Wagens“ aus der Sicht der „Verfolger_innen.
Kein Zeichen von Unruhe oder Angst konnte bei den Fahrgästen aus der Entfernung wahrgenommen werden.
Nach dem Ankommen in Korneuburg übernahmen die Betreuer_innen die Gruppe. Allen hatte es gefallen, für Alle war es eine aufregend-tolle Fahrt – allein, ohne Betreuer_innen! Der Fahrer hatte bereits verrechnet, als die Testpersonen ausstiegen und die, für die Bezahlung verantwortliche Anvertraute hatte das Retourgeld. Wann hat der Fahrer das wieder erledigt? Toll – und Danke auch ihm!
Nach einem Kaffeehausbesuch und dem Besuch des Flohmarktes auf dem Korneuburger Hauptplatz mussten wir an die Rückfahrt denken. Der „IST-Wagen“ ist wieder überpünktlich zur Stelle – der selbe Wagen, der selbe Fahrer – und mittlerweile erwarteten wir beinahe Nichts anderes mehr: dieselbe Freundlichkeit, die selbe Präzision.
Das Testergebnis „unserer ersten Fahrt mit dem neuen ISTmobil“: Ein voller Erfolg!
Abgesehen von der Kartendarstellung auf der Internetseite gibt es nicht den kleinsten Punkt, der zu kritisieren gewesen wäre, der gefunden werden könnte um einen Verbesserungsvorschlag zu machen!
Dieses Angebot ist uneingeschränkt für Jeden zu empfehlen!
Das „niederösterreichweite Pilotprojekt“ ist DAS Angebot für Menschen, die mobil sein wollen oder müssen – ohne eigenes (Kraft)fahrzeug – mit oder ohne Behinderung!
Alle Menschen, die hinter dem Aufbau dieses Systems für den Bezirk Korneuburg stehen soll an dieser Stelle gedankt sein – im eigenen Namen und im Namen vieler Menschen, die dadurch mobil werden oder ihre Beweglichkeit in der Umgebung lange erhalten können!

Kontak zu „ISTmobil“:
Telefon:
Allgemeine Informationen zu „ISTmobil“: 0123 500 44 88
Fahrtbuchungen: 0123 500 44 11
Alles rund um die „mobil-card“: 0123 500 44 99
Internet-Homepage: http://www.istmobil.at

Walter Waiss
Netzwerk Inklusion

Wo: Behindertenhilfe Bezirk Korneuburg, Hofstrau00dfe 3, 2105 Oberrohrbach auf Karte anzeigen

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