Hochwassergefahr: Banges Warten in Stein und Krems
KREMS-STEIN (don). Lautes Sirenengetöse beim Verlassen der Redaktion am 3. Juni gegen 15.10 Uhr. Über den Köpfen der Menschen das Brummen der Hubschraubermotoren. Der Regen prasselt unaufhörlich auf die asphaltierten Gehsteig nahe dem Kremser Stadtpark. Ich bewege mich raschen Schrittes in Richtung Stein. Vereinzelt sehe ich Schaulustige, die sich ebenfalls den Weg zum Wellenspiel bahnen. Plötzlich beendet eine mobile Wand meinen Gehfluss auf der Ringstraße. Ich biege in die erste Seitengasse ab und sehe prall gefüllte Sandsäcke vor dem Tor des Steiner Gefängnisses gestapelt.
Vor einem Wohnhaus beraten die Mieter, ob die aufgeschlichteten Säcke vor Garage und Haustor ausreichend vor dem Wasser schützen werden. Eine junge Frau wirft ein, dass die Kellerfenster noch abgedichtet gehören. Rasch greift ein anderer zum Spaten und beginnt vom neuen mit seiner Arbeit.
Bis zum Steiner Kreisverkehr immer wieder das gleiche Bild: Viele Freiwillige befüllen eilig vorbereitete Säcke mit Sand. Einer hält, der andere schaufelt und der Dritte bindet die Säcke zu. An der mobilen Schutzwand stehen Interessierte und blicken darüber zur Donau, die stetig steigt. Der Höhepunkt ist noch nicht erreicht und wird erst in den Nachtstunden erwartet.
"Alle Vorkehrungen sind getroffen", erklärt Bürgermeister Reinhard Resch am Telefon und hofft so wie viele andere auch, dass es nicht zum Schlimmsten kommt. Da es Unsicherheit bei den Messungen des Schotters in der Donau gibt und somit die exakte Tiefe nicht berechnet werden kann, wird erst die kommende Nacht anzeigen, ob die Steiner ufatmen können.
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