„In Sachen Umweltschutz kann jeder ein Punk sein“

Vivienne Westwood fand beim EU-Forum Alpbach klare Worte. Mit viel Leidenschaft machte sich die über 70-jährige Star-Designerin für Menschenrechte und Klimaschutz stark. In Alpbach hat die unkonventionelle Modeschöpferin die glitzernde Welt der Laufstege mit den nackten Tatsachen des Lebens getauscht.

Vivienne Westwood hielt in Alpbach einen flammenden Vortrag zum Thema Ungleichheit. An dem von ORF Kultur-Lady Clarissa Stadler moderierten Abend sprach sie schonungslos über jene Themen, die die Welt in Atem halten. Zur Flüchtlingsthematik äußerte sie die These, dass dies kein temporäres Phänomen sei, sondern es noch viel schlimmer werde. Gerade hier zeige sich die Ungleichheit in der Welt. Es sei an der Zeit, dass sich jeder einzelne engagiert. „Menschen müssen mehr tun, als nur auf ein Like zu klicken“, so Westwood.
Sehr nachdenklich wurde es im Saal als sie auf die Tatsache zu sprechen kam, dass die wirkliche Krise darin liege, dass wir unseren Planeten ruinieren. „Wenn wir dieses Problem nicht in den Griff bekommen, werden wir bald alle zu Migranten“. Für ihre klaren Worte erhielt sie nach einem betroffenen Moment der Stille frenetischen Applaus. Denn irgendwie schien es, als hätte die „Queen of Punk“ allen aus der Seele gesprochen. „In Sachen Umweltschutz kann jeder ein Punk sein“, so Westwood. Dass das Forum Alpbach nicht nur ein Ort der Worte sondern auch der Taten ist, konnte man daran erkennen, dass Franz Fischler im Anschluss die größten Vertreter aus Finanz und Politik zu den Finanzgesprächen lud. Darunter der Chef der Euro-Gruppe Jeroen Dijsselbloem und Finanzminister Hansjörg Schelling. Dieser Abend zeigte, dass das Forum Alpbach auch nach 70 Jahren mehr denn je am Puls der Zeit ist.