KOMMENTAR: SPÖ muss Kritiker ernst nehmen
Es spricht derzeit viel dafür, dass die burgenländischen Sozialdemokraten im Richtungsstreit der SPÖ eine führende Rolle einnehmen werden. Das hat mehrere Gründe: Die SPÖ Burgenland erzielte in der Vergangenheit im Bundesländervergleich die besten Wahlergebnisse, auch wenn zuletzt die Freude über die rund 17,5 Prozent für Hundstorfer verständlicherweise eher verhalten war.
Auch die umstrittene Regierungskoalition mit der FPÖ funktioniert störungsfrei. „Rechte Rülpser“ von Tschürtz & Co. blieben bislang aus.
Das größte Plus der SPÖ Burgenland sind jedoch das geschlossene Auftreten sowie deren Spitzenkandidat. Hans Niessl gelingt es immer wieder, mit klaren und unmissverständlichen Aussagen die Parteilinie vorzugeben. Deshalb dürfte er auch gern gesehener Gast in den diversen TV-Talkrunden sein.
Allerdings stellt sich die Frage, ob sich dieser burgenländische Weg so leicht auf die Bundespartei übertragen lässt. Die Partei wird sich damit abfinden müssen, dass eine einheitliche Linie nicht immer möglich sein wird – vor allem bei so sensiblen Themen wie der Asylpolitik. Die Partei wird auch lernen müssen, unterschiedliche Meinungen in den eigenen Reihen ernst zu nehmen und nicht als „störende Minderheit“ abzuqualifizieren.
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