Frühe Hilfen werden in Kärnten ausgebaut

Präventionsmaßnahmen in der frühen Kindheit sind besonders effizient. Sie wirken sich langfristig positiv auf die Gesundheit aus und sind ein wirksamer Beitrag zur gesundheitlichen Chancengerechtigkeit, zur Armutsbekämpfung und zur Senkung späterer gesund | Foto: pexels
  • Präventionsmaßnahmen in der frühen Kindheit sind besonders effizient. Sie wirken sich langfristig positiv auf die Gesundheit aus und sind ein wirksamer Beitrag zur gesundheitlichen Chancengerechtigkeit, zur Armutsbekämpfung und zur Senkung späterer gesund
  • Foto: pexels
  • hochgeladen von Sebastian Glabutschnig

WIEN. Seit April 2014 steht im Bezirk Wolfsberg im Rahmen eines Modellprojekts ein Frühe-Hilfen-Angebot zur Verfügung. Aufgrund der positiven Erfahrungen wird die Kooperation zwischen dem Land Kärntenund der Kärntner Gebietskrankenkasse fortgesetzt und ausgebaut. Insgesamt konnten im Rahmen des Modellprojekts 28 Familien betreut und unterstützt werden. Seit Jänner 2016 wird unter dem Namen „gutbegleitet“ Unterstützung für Familien in belastenden Lebenssituationen zusätzlich in den Bezirken Klagenfurt, Klagenfurt-Land, Villach und Villach-Land angeboten. Im Bezirk Wolfsberg wird das Angebot weiter gefestigt und verstärkt. Es wird damit gerechnet, dass in den genannten Regionen über 200 Familien Unterstützungsbedarf haben.

Es ist mir ein Anliegen, ein niederschwelliges Angebot für Familien zu schaffen

„Als Sozial- und Gesundheitsreferentin des Landes Kärnten ist es mir ein Anliegen, ein niederschwelliges Angebot für jene Familien zu schaffen, die ein verstärktes Bedürfnis nach Assistenz bei der Bewältigung des Alltags haben“, erklärt Beate Prettner, Kärntner Landeshauptmann-Stellvertreterin. „Durch ein multiprofessionelles Team erhalten diese Familien Beratung und Unterstützung, um positive Grundsteine nicht nur für die Eltern, sondern vor allem für deren Kinder zu legen“, so Prettner weiter. Durch ein Zusammenarbeiten aller relevanten Institutionen wird es möglich, ein engmaschiges Unterstützungsnetzwerk für die betroffenen Familien zu schaffen.

Was sind „Frühe Hilfen“?

Bei „Frühe Hilfen“ handelt es sich um ein Maßnahmenpaket, das darauf abzielt, gesundheitliche Belastungen von Familien und Kindern frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern. Im Mittelpunkt stehen Familienbegleiter/innen, die als konkrete Ansprechpersonen für die Familien da sind. Als freiwilliges Angebot helfen sie den Betroffenen, geeignete soziale und gesundheitsbezogene Angebote zu finden und in Anspruch zu nehmen. Die Familienbegleiter/innen arbeiten in sogenannten „Frühe-Hilfen-Netzwerken“, die sich um eine optimale Vernetzung und Weiterentwicklung dieser Angebote bemühen. Dieses Netzwerk besteht aus unterschiedlichsten Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesen und der Kinder- und Jugendhilfe (z.B. Krankenanstalten, Krabbelstuben, Schuldnerberatung, Eltern-Kind-Zentren, Mutterberatungszentren, praktische Ärzte oder Fachärzte), die einerseits als Zuweiser/innen zu den „Frühen Hilfen“ agieren, andererseits mit ihren Leistungen auch als Kooperationspartner/innen zur Verfügung stehen. Um Frühe Hilfen möglichst niederschwellig zu gestalten, gehen die Familienbegleiter/innen aktiv auf belastete Familien zu – idealerweise bereits während der Schwangerschaft - und stellen so sicher, dass die Angebote frühzeitig jene erreichen, die sie benötigen.

Präventionsmaßnahmen in der frühen Kindheit besonders effizient

Das Projekt „Frühe Hilfen“ geht auf eine Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) zurück. Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser zum Nutzen von Frühen Hilfen: „Präventionsmaßnahmen in der frühen Kindheit sind besonders effizient. Sie wirken sich langfristig positiv auf die Gesundheit aus und sind ein wirksamer Beitrag zur gesundheitlichen Chancengerechtigkeit, zur Armutsbekämpfung und zur Senkung späterer gesundheitlicher Risiken. Auch der ökonomische Nutzen ist nachweislich bei Maßnahmen in der frühen Kindheit am größten.“

Nationales Zentrum Frühe Hilfen eingerichtet

Zur Unterstützung der regionalen Umsetzung der Maßnahmen hat das Gesundheitsministerium an der Gesundheit Österreich ein Nationales Zentrum Frühe Hilfen eingerichtet. Zu seinen Aufgaben gehören die bundesweite Vernetzung aller Partner/innen, die Sicherstellung hoher Qualität in der Umsetzung sowie der Wissenstransfer. Weiters führt es Schulungen und eine überregionale Evaluation durch und sorgt für ein einheitliches Dokumentationssystem. „Indem das Gesundheitsministerium zentrale Aufgaben wie Schulungen, Dokumentation und Evaluation übernimmt, bleibt in den einzelnen Netzwerken mehr Geld für die Arbeit mit den Familien“, betont Ministerin Oberhauser. „Damit sorgen wir für einen effizienten Mitteleinsatz und eine einheitliche und qualitätsgesicherte Umsetzung in ganz Österreich“, hält Oberhauser abschließend fest.

Umfassende Informationen sind auf der Website www.fruehehilfen.at zu finden.

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.