Schutzgebiete verunsichern Kärntner Forstwirte

Die Fläche Kärntens besteht zu 61 Prozent aus Wald - rund 100.000 Arbeitsplätze in Kärnten haben direkt oder indirekt mit Holz zu tun | Foto: Brigitte Müller
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  • Die Fläche Kärntens besteht zu 61 Prozent aus Wald - rund 100.000 Arbeitsplätze in Kärnten haben direkt oder indirekt mit Holz zu tun
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KÄRNTEN. Das Holz als nachwachsender Rohstoff nimmt in Kärnten an Bedeutung zu. Darüber sind sich Forstreferent Christian Benger und LK-Präsident Johann Mößler einig. Holz sorgt für Wertschöpfung im ländlichen Raum.
Gefährdet sehen die Verantwortlichen die Zukunft durch die Diskussion um neue Natura-2000 Gebiete in Kärnten – die 50.000 Hektar Schutzgebiet sollen in den nächsten Jahren nahezu verdoppelt werden. Forstwirte befürchten enorme Einschränkungen der Wirtschaft. "Keine Bewirtschaftung, kein Einkommen, keine Strukturen im ländlichen Raum", bringt es Benger auf den Punkt. Mößler kritisiert die Information: "Was wo schützenswert ist, beruht derzeit nur auf Vermutungen – das ist unbefriedigend." Die Schreiben an die Betroffenen seien viel zu unkonkret.
Auch Benger appelliert, Wertschöpfung in Kärntens Wäldern und mit dem heimischen Holz zu ermöglichen. "Wenn man alles unter Schutz stellt, nur Schmetterlinge und Blümchen sieht, ist Bewirtschaftung nicht mehr möglich", stellt er klar. Mößler: "Manche Betriebe sind mit 100 Prozent ihrer Waldfläche betroffen."

Forstwirtschaft und Holz in Kärnten

Wald in Kärnten hat eine Fläche von insgesamt 584.000 Hektar.

Auf jeden Kärnten entfällt somit statistisch rund ein Hektar Wald.

96 Prozent des Kärntner Waldes befindet sich in Privatbesitz.

Rund 3 Prozent des Kärntner Waldes befindet sich im Besitz der Bundesforste.

71 Prozent der Waldfläche entfallen auf Betriebe mit einem Besitz von unter 200 Hektar.
26 Prozent der Fläche befinden sich im Besitz von Betrieben mit einer Waldfläche von über 200 Hektar.

Rund 95 Prozent der Waldbesitzer verfügen über eine Fläche zwischen 3 und 100 Hektar.

85 Prozent der Kärntner Wälder entfallen auf Ertragswald.

72 Prozent des Kärntner Waldes besteht auf Nadelhölzern. Die Fichte hat mit einem Anteil von insgesamt 59,7 Prozent den höchsten Anteil in Kärnten.
Die Laubhölzer haben in Kärnten Wäldern einen Anteil von rund 15 Prozent; 13 Prozent machen Sträucher aus.

Die Holz- und Forstwirtschaft ist ein wichtiger Arbeitgeber. Österreichweit sind rund 280.000 Personen beschäftigt. In Kärnten sind es zirka 20.000.

Dazu kommen 163 Holzindustriebetriebe mit zirka 3.000 Beschäftigten.

Ebenso: Zimmereien (1.000 Beschäftigte), Tischlereien (2.000 Beschäftigte).

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