Bei Balkonen ist keine Trendwende in Sicht

Am Mittagstisch beim Gasthof Bacher in Gnesau: Leeb-Balkone-Geschäftsführer Markus Leeb und Gerd Leitner | Foto: Cernic
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  • Am Mittagstisch beim Gasthof Bacher in Gnesau: Leeb-Balkone-Geschäftsführer Markus Leeb und Gerd Leitner
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"Wenn ich mir die Zeit für ein Mittagessen nicht nehmen kann, habe ich ein Problem mit meinem Zeitmanagement", sagt Markus Leeb, Geschäftsführer von Leeb Balkone in Gnesau. Er kann sich die Zeit nehmen; vier Mal die Woche genießt er das Mittagsmenü im Gasthaus Bacher – einige seiner 150 Mitarbeiter ebenfalls. Wenig überraschend bittet Leeb auch für den Business Lunch in das Gnesauer Traditionshaus.
Leeb verbringt den Großteil seiner Arbeitszeit am Gnesauer Standort. Mittlerweile, denn seit rund drei Jahren verantwortet er allein die Geschicke des Unternehmens. Zuvor reiste er als Vertriebsverantwortlicher zu den Partnern in vier Ländern. 60 Prozent der Produkte gehen heute ins benachbarte Ausland. "Deutschland ist unser größter Exportmarkt", berichtet Leeb. 40 Prozent macht der Anteil am Unternehmenserfolg aus. Ein Fünftel teilt sich zwischen Italien und der Schweiz auf.
Derzeit werden in Gnesau auf Hochtouren Balkone und Zäune produziert. "Wir haben eine gute Auftragslage", kommentiert der Geschäftsführer, "wir können uns nicht beklagen." Auch heuer rechnet Leeb wieder mit einer Umsatzsteigerung von fünf bis sieben Prozent – 22 Millionen Euro erwirtschaftete das Unternehmen im letzten Geschäftsjahr.

Wachstum ist kein Muss
"Irgendwann ist die Grenze des Wachstums erreicht", räumt Leeb ein. Er sei froh, wenn eine Steigerung gelingt. "Wenn es aber einmal nicht der Fall ist, geht die Welt auch nicht unter – Umsatz ist ohnehin nur die halbe Wahrheit."
Entscheidender für den Erfolg ist für ihn die höhere Produktivität am Standort. Letztes Jahr steigerte sie sich um sieben Prozent. "Wir optimieren Prozesse", so Leeb. Derzeit sei man dabei, die Produktion zu digitalisieren. "Wir wollen ohne Papier auskommen."
Ebenfalls ist man bei Leeb bemüht, neue Produkte und Designs auf den Markt zu bringen. Der derzeitige Trend: Balkone aus einer Kombination von Aluminium und Glas. "Trends kommen langsam", weiß Leeb aus Erfahrung. "Wenn aber die Nachfrage steigt, muss man reagieren." Seit letztem Jahr bearbeitet man am Standort das Glas selbst. "Wir wollten flexibler sein", begründet Leeb die Investition in die Anlage.
Ein neuer Trend sei derzeit nicht zu sehen. Seit zehn Jahren hält sich Aluminium als gefragtestes Material für Balkone; es hat Holz abgelöst. "90 Prozent unseres Outputs ist bereits aus Aluminium", so Leeb.

Noch höhere Qualität
Eine Weiterentwicklung strebt der Chef dennoch an. "Wir investieren in Qualität", sagt er. Die Produkte sollen wartungsfreundlicher und noch haltbarer werden. Allerdings: "Wenn man ein gewisses Niveau erreicht hat, geht die Entwicklung nicht mehr so rasant voran", so Leeb.
Ebenfalls sei es schwierig, neue Maschinen im Werk einzusetzen. "Die stets neuen Auflagen für Unternehmer sind nicht mehr lustig", spricht Leeb aus Erfahrung. "Ich könnte allein zwei Mitarbeiter mit den Regeln und deren Einhaltung beschäftigen." Eine Genehmigung für eine neue Anlage zu bekommen, gleiche einem "Spießrutenlauf". In anderen Ländern sei das anders. "Den Markt ohne entsprechende Rahmenbedingungen zu öffnen, kostet uns Arbeitsplätze – das ist Fakt."

Was frisch ist, steht auf der Karte
Im Jahr 1995 hat Heidrun Himberger das Gasthaus Bacher in Gnesau von ihren Eltern übernommen. Seitdem führt sie das Lokal gemeinsam mit ihrem Gatten Jürgen. Der gelernte Werkzeugmacher setzt als Wirt auf Kärntner Küche.
"Bei uns ist das Ritschert sehr beliebt", sagt er, "auch unser Backhendl bestellen die Gäste gerne." Wichtig für die Wirtsleute ist, dass nur auf der Karte steht, was gerade frisch zu haben ist. "Wenn wir frische Leber bekommen, bieten wir sie an - und nur dann."
Für die regionale Küche beziehen die Himbergers ihre Produkte von Landwirten aus der Umgebung. Das Fleisch stammt etwa von Nockfleisch.

Zur Sache - Menü
Im Gasthaus Bacher in Gnesau setzen die Gastgeber auf traditionelle Küche - von Ritschert bis zur gerösteten Leber.

Beim Business Lunch wurde serviert:
Grießnockerl-Suppe

Cordon Bleu
von der Pute mit Petersilkartoffeln, Preiselbeeren und gemischtem Salat

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