5 Minuten Wien: Regen, Schirme und das Problem mit kleinen Kindern
Selten nimmt die Spaltung der Gesellschaft so konkrete Formen an, wie wenn es regnet. Vor allem im Sommer, wenn der Regen unerwartet mit schweren Tropfen kommt. Dann gibt es nämlich zwei Klassen von Menschen: Jene, die auf Verdacht (Wer tut so etwas im Juli?) einen Regenschirm dabei haben. Und jene, die keinen haben (ich).
Während die einen dann ganz gemächlich voranschreiten, hasten die anderen von einem Unterschlupf zum nächsten. Dass das mit dem Hasten oft kaum gelingt, weil man jene kleinen Plastikteile am Ende der Kiele (so nennt Google die Metallstangen, die den Schirm in Form halten) in Schulter, Hals und Gesicht gebohrt bekommt, sei erwähnt. Es ist aber eine andere Geschichte.
Viel wichtiger ist der Tipp, der jetzt kommt: Jener nämlich, wie man es schafft, ohne Schirm dennoch trocken voranzukommen. Alles, was man dazu benötigt, ist ein kleines Kind. Ein unfreiwilliger Selbstversuch vergangene Woche hat bewiesen: Wer beim Hasten ein kleines Mädchen an der Hand führt, ist klar im Vorteil. Plötzlich werden einem – an der Ampel, an der zu kleinen Busstation – Schirme zum Mit-Unterstellen gereicht. Der Wiener ist manchmal freundlicher als vermutet.
An den Details des Konzepts arbeite ich übrigens noch. Es hat derzeit noch einen kleinen Schönheitsfehler: Kleine Kinder finden Regen meist lustig. Und glauben Sie mir: Wenn das Mädchen, das Sie an der Hand führen, ob des schützenden Regenschirms aus Wut in der nächsten Pfütze aufstapft, sind Sie deutlich nässer als ganz ohne Schirm.
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