Mit Mondquallen Sake trinken – einen Tag Japan in Wien erleben
Ob Ramen, Manga, Sushireis oder ein Katzencafé: Die bz entdeckt Japans Kultur mitten in Wien.
WIEN. Takako Ishimitsu ist eine von rund 1.770 Japanern, die derzeit in Wien leben. Gekommen ist sie wegen der Musik, geblieben, um den Wienern die japanische Kultur zu vermitteln. Die bz verbringt mit ihr einen Tag Japan in Wien.
9 Uhr: Japaner essen immer
"Das Frühstück in Japan besteht aus Reis und Misosuppe", verrät Ishimitsu. In ihrem Café Neko – übersetzt Katzencafé – bereitet sie gerade Onigiri, japanische Reisbällchen, vor. Dabei schmunzelt sie und meint: "Wir Japaner essen immer." Im Mai 2012 hat sie das erste Katzencafé Europas eröffnet. Wie der Name verrät, bietet das Café neben Speisen und Getränken auch fünf Katzen. Quasi ein Haustier auf Zeit. Auf die Frage, was dahintersteckt, meint Ishimitsu: "Wohnungen in Japan sind viel zu klein, aber Tiere sind wichtig für unser Wohlbefinden. Also gibt es in Japan Cafés mit Katzen, Hunden und neuerdings auch mit Ziegen."
10.30 Uhr: Manga und Anime
Auf den Spuren Japans landet man unweigerlich im Planet Japan. Das kleine Geschäft von Sascha Zorn und seiner Mutter Renate Brandstätter bietet Fans von japanischen Comics und Animationsfilmen alles, was das Herz begehrt: Neben 5.000 verschiedenen Mangas und Unmengen an Animes bietet Zorn auch Puppen, Taschen, Häferl und vieles mehr.
Sascha Zorn in seinem Planet Japan.
12 Uhr: Ramen mit Karma
Mittags trifft man sich gerne zu einer Schüssel Ramen. "Die sind sehr beliebt in Japan", so Ishimitsu. Dabei handelt es sich um eine üppig garnierte Nudelsuppe mit verschiedensten Zutaten. Das Karma Ramen ist Wiens erste Ramen-Bar. Die Nudeln werden mit einer original japanischen Nudelmaschine aus der Präfektur Kagawa täglich frisch hergestellt. Dazu ein Glas Calpico – japanischer geht’s nicht mehr.
Eine Schüssel Ramen macht glücklich und satt.
14 Uhr: Sushireis und Seetang
Auf die Frage, wo man denn japanische Zutaten in Wien kaufen könne, meint Ishimitsu: "Im Nippon-Ya natürlich." Natürlich deswegen, weil es dieses Geschäft seit 43 Jahren gibt. Außer einer riesigen Auswahl an japanischen Zutaten und Getränken bietet das Nippon-Ya auch traditionelles Geschirr. Und wer wissen möchte, wie man Sushireis richtig zubereitet, der bekommt einen Ausdruck vom Rezept gleich mit dazu.
Das Nippon-Ya gibt es seit 43 Jahren.
17 Uhr: Sake und Quallen
Neben dem Café Neko hat Ishimitsu im Kellergewölbe ein Lokal für ihre Mondquallen eröffnet. "Die dürfen nämlich keinem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden." Das pflegeleichteste Haustier Japans war in Wien gar nicht so leicht zu bekommen. Fündig geworden ist Ishimitsu letztendlich in Schönbrunn. Die Blue Moon Bar ist in Blau getaucht und bietet ein Aquarium mit Mondquallen, entspannte Klänge sowie eine große Auswahl an Sake und japanischen Snacks.
Auf die Frage, ob man Sake vor, nach oder zum Essen trinkt, meint Ishimitsu: "Eigentlich statt des Essens. Man bestellt sich Beilagen und verzichtet auf den Reis, denn den nimmt man ja in flüssiger Form zu sich."
Takako Ishimitsu in ihrer Blue Moon Bar
Alle Adressen auf einen Blick:
Café Neko
1., Blumenstockgasse 5
Mo. bis So. 10–20 Uhr
www.cafeneko.at
Planet Japan
2., Ausstellungsstraße 47
Di. bis Fr. 10–18.30 Uhr,
Sa. 10–18 Uhr
www.planet-japan.at
Karma Ramen
5., Rechte Wienzeile 2a
Mo. bis Sa. 11.30–14.30 Uhr und 18–23 Uhr
www.karmaramen.at
Nippon-Ya
4., Faulmanngasse 5
Mo. bis Fr. 9–18.30 Uhr,
Sa. 9–18 Uhr
www.nippon-ya.at
Blue Moon Bar
1., Blumenstockgasse 5
Di. bis Sa. 16–24 Uhr
www.bluemoon.wien
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