Schlaganfall ist Notfall!

Michael Knoflach, Theresa Geley und Hans Kreuzer setzen sich für die richtige Erkennung eines Schlaganfalles ein.
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  • hochgeladen von Dr. Johanna Tamerl

BEZIRK (jota). Ca. 1500 Schlaganfälle gibt es pro Jahr in Tirol. Jeder einzelne, der verhindert werden kann, ist ein Erfolg. Auch Folgeschäden können durch rasche und richtige Hilfe signifikant vermindert werden. Aufklärung steht deshalb an erster Stelle, um möglichst viele Schlaganfälle zu vermeiden.
Seit 2008 gibt es einen tirolweiten Schlaganfallpfad, 2010 wurde im Bezirk Landeck das Pilotprojekt für ein ambulantes Konzept eingeführt, das bis 2018 auf das ganze Land ausgeweitet werden soll. „Der Schlaganfallpfad umfasst vier Bereiche, prähospital, stationäre Behandlung und Reha sowie ambulante Nachbetreuung“, betont Gesamtprojektleiterin Dr. Theresa Geley vom Tiroler Gesundheitsfond.
„Wir wollen durch Vernetzung niedergelassene Therapeuten aktiv miteinbeziehen und vorhandene Strukturen nutzen, das ist kostensparend und vor allem patientenorientiert“, erklärt Hans Kreuzer, der das ambulante Projekt im Bezirk Landeck aufgebaut hat sowie auch in den Bezirken Imst und Reutte betreut. In Landeck ist jetzt Gottlieb Sailer zuständig. Niedergelassene Logopäden, Ergo- und Physiotherapeuten können effizient helfen, weil sie Hausbesuche durchführen und die Patienten vor Ort betreuen.
„Es gibt auch ein Schlaganfall-App, das kann jeder kostenlos auf sein Handy herunterladen“, erklärt Geley.
Dr. Michael Knoflach, der auch in Schulen Aufklärung betreibt, betont die Wichtigkeit der Vorsorge. „Wir wollen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen aufzeigen und durch Untersuchungen frühe Gefäßalterung nachweisen. Das heißt, dass bereits im Jugendalter ein gesunder Lebensstil wichtig ist“. Dieses Pojekt „Vasc age“ wird ua von FFG und COMET unterstützt.
„Schlaganfälle kann man erkennen“, so Knoflach. Warnsignale sind durch den „FAST-Test“ diagnostizierbar. F steht für „face“ und bedeutet, dass der Betroffene lächeln soll. Damit kann man einen hängenden Mundwinkel feststellen. A steht für „arm“. Bei zwei ausgestreckten Armen mit nach oben gerichteten Händen sinkt bei einem Schlaganfall ein Arm nach unten. S bedeutet „speech“. Ein eventueller Schlaganfallpatient kann einen einfachen Satz nicht nachsprechen. T steht für „time“. Je schneller die Betroffenen richtig ärztlich behandelt und versorgt werden, umso größer sind die Heilungschancen, was auch in einer Studie (Lancet) nachweislich bestätigt wurde.
„Die richtige Diagnose, ob es sich um eine Blutung oder ein Gerinnsel handelt, kann nur durch ein MRT oder CT festgestellt werden“, erläutert Knoflach. Wenn innerhalb von drei bis vier Stunden bei einem Gerinnsel ein blutverdünnendes Mittel gespritzt werden kann, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass nichts zurückbleibt. „Jede Minute zählt!“ Deshalb ist richtiges Erkennen und sofortiges Handeln, dh den Notarzt rufen, besonders wichtig.
Ein gesunder Lebensstil mit normalem Blutdruck, salz- und fettarmem Essen, kein Übergewicht, regelmäßiger Bewegung kann Herz-Kreislauferkrankungen vorbeugen.

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