GKI: Bauarbeiten laufen nach Plan

Bauleiter Ing. Klaus Schretter erläuterte beim GKI-Fensterstellen in Maria Stein den Baufortschritt.
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PFUNDS/TÖSENS/PRUTZ (otko). Auf Österreich größter Kraftwerksbaustelle im Oberen Gericht wird derzeit emsig gearbeitet. 461 Millionen Euro werden bis Ende 2018 in das Gemeinschaftskraftwerk Inn (GKI) investiert. Mit einer Leistung von 89 Megawatt und einer Jahreserzeugung von ca. 414 Gigawatt liefert das Wasserkraftwerk künftig Strom für 138.000 Haushalte. Vergangenen Donnerstag wurde im Rahmen einer Baustellenbesichtigung der Baufortschritt präsentiert.
"Wir liegen absolut im Zeitplan und es passt alles. Wir haben gute Firmen auf der Baustelle", betont Bauleiter Ing. Klaus Schretter.

Absolut im Zeitplan

Auf drei Baulosen Prutz, Maria Stein und Ovella sind 462 Arbeiter beschäftigt. Seit November laufen die Vortriebarbeiten beim Fensterstollen in Maria Stein. Mit Stand 21. Mai 2015 haben sich die Mineure bereits 736,60 Meter in den Berg vorgekämpft. Der eigentliche Triebwasserstollen ist 23,2 Kilometer lang. Maria Stein, das in der Mitte liegt, ist der Ausgangspunkt für den Stollenbau. Vor dort aus wird der Triebwasserstollen ca. 12,7 Kilometer in Richtung Wehranlage Ovella und ca. 8,9 Kilometer in Richtung Krafthaus Prutz/Ried mit Hilfe von zwei Tunnelbohrmaschinen gefräst. Die beiden Tunnelbohrmaschinen sind jeweils 190 Meter lang und 380 Tonnen schwer und werden vor Ort zusammengebaut und anschließend auf Schienen in die Startröhre gezogen. Pro Schicht bedienen ca. zehn Fachkräfte die Hightech-Maschine. "Das Andrehen Richtung Engadin ist für den 18. August geplant und die zweite Tunnelbohrmaschine in Richtung Prutz soll am 10. Oktober in Betrieb genommen werden", erläutert Schretter die nächsten Meilensteine.
Sowohl bei der Wehranlage als auch beim Krafthaus erfolgt insgesamt ein 1,9 Kilometer langer Gegenvortrieb, der auf konventionelle Weise (Sprengungen) durchgeführt wird. Der Stollen hat einen Durchmesser von 6,5 Meter, der sich nach dem Ausbau auf 5,8 Meter verringert. Ausgekleidet wird der Schacht mit Tübbingen (tonnenschwere Betonsegmente), die in einer großen Werkshalle vor Ort produziert werden. Ab Ab Ende Juni werden dann rund um die Uhr insgesamt 52.000 Steine produziert. "Dadurch vermeiden wir jeglichen Straßentransport und bei der Produktion wird ein Teil des Aushubmaterials verwendet. Der Rest wird Förderband in Maria Stein deponiert", so Schretter.

Automatsches Monitoring

Beim Krafthaus in Prutz wurde im Februar die Baugrubenumschließung und somit den Aushub- und Ankerungsarbeiten begonnen. Am 25. Februar wurde der Schrägschacht zum Wasserschloss angeschlagen. Der Sacht misst am 21. Mai beriets eine Länge von 274,70 Metern. Seit Mitte April sind die Sprengarbeiten für den Zugangstunnel zum Wasserschloss im Gange.
Bei der Wehrbaustelle in Ovella wurde bereits im Oktober 2014 mit der Steinschlagsicherung als Schutzmaßnamen begonnen. Die Felswand über dem Inn ist dort 800 Meter hoch. "Um die Sicherheit zu gewährleisten, bekommen die Steinschlagnetze ein automatische Monitoring. Von der Topographie her ist diese Baustelle sehr spannend", informiert der Bauleiter.

Gläserne Baustelle

Für sämtliche Bauarbeiten gibt es umfangreiche behördliche Auflagen. "Wir sind eine gläserne und offene Baustelle. Die 1.000 behördlichen Bestimmungen werden umfangreiche dokumentieren. Drei bis vier Leute befassen sich mit diesem Auflagenmanagement", verweist Schretter. Zusätzlich werden die Anrainer und Gemeinden laufend über die Arbeiten informiert.
Das Interesse am Bau des GKI sowohl aus dem In-und Ausland ist sehr groß. "Wir hatten schon Fachbesucher von Universitäten und Fachhochschulen auf der Baustelle", erzählt der Bauleiter. Aber auch Schulen und Gruppen ab zehn Personen können sich für einen Baustellenbesuch jeweils am Donnerstag anmelden (www.gemeinschaftskraftwerk-inn.com/baustellenbesuch). Zusätzlich ist im September ein Tag der offenen Baustelle geplant.

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