Der Leopoldstädter Bezirksvorsteher Karlheinz Hora im Interview: "Wien hat zu viele Bezirke!"

Der Bezirksvorsteher im Gespräch mit der Chefin vom Dienst, Andrea Hörtenhuber, (l.) und Redakteurin Conny Sellner. | Foto: Spitzauer
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  • Der Bezirksvorsteher im Gespräch mit der Chefin vom Dienst, Andrea Hörtenhuber, (l.) und Redakteurin Conny Sellner.
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LEOPOLDSTADT. Im Büro von Karlheinz Hora wird auf den ersten Blick klar, was seine große Leidenschaft ist: Lokomotiven und Züge sind überall vertreten. Außerdem findet man Familienbilder und ein großes Ölgemälde mit einer alten Ansicht der Leopoldstadt an der Wand. „Alt und hässlich“ nennt Hora sein Büro. Gemütlich könnte man auch sagen.

Die Leopoldstadt steht vor Neuwahlen im Herbst. Mit welchem Ausgang rechnen Sie?
KARLHEINZ HORA: Meine Glaskugel sagt mir, dass noch nichts entschieden ist. Der Wähler muss seine Stimme erst abgeben.

Wird die SPÖ als deutlich stimmenstärkste Partei auch Wahlkampf führen oder beschränkt sich das auf FPÖ und Grüne?
Wir fangen, genauso wie alle anderen Fraktionen, wieder bei Null an. Wir müssen uns jede Stimme erst erarbeiten, und die Bevölkerung überzeugen, dass wir als SPÖ die besten Konzepte anbieten, sei es im Bereich Wohnbau, Verkehr oder auch Bildung. Das bedeutet noch lange nicht, dass wir davon ausgehen können, wieder auf Platz eins zu stehen. Wir werden aber alles Mögliche dafür tun, damit wir wieder die meisten Stimmen bekommen. Immerhin haben wir ja auch eine durchaus gute Bilanz in der Leopoldstadt vorzuweisen.

Nach drei Jahren als Bezirksvorsteher: Wünschen Sie sich in manchen Bereichen mehr Entscheidungsgewalt?
Ich wünsche mir vor allem eine Änderung für Wien hinsichtlich der Bezirksvorstehungen. Wir haben die Problematik, dass die Ausstattung – egal, ob ich jetzt einen kleinen oder großen Bezirk habe – quasi dieselbe ist. Für mich persönlich ist in diesem Fall Berlin vorbildlich. Die haben von 23 auf 12 Bezirke reduziert und in jedem Bezirk eine kleine Bezirksregierung.

Also wünschen Sie sich eine Zusammenlegung der Bezirke?
Ich wäre für eine Strukturänderung mit weniger Bezirken und kleinen Bezirksregierungen. Es gibt zwar in der Leopoldstadt die Aufteilung auf die 60 Bezirksräte, aber bei 3.000 Akten im Jahr, zu denen eine Ortsverhandlung stattfindet, ist es ein riesen Aufwand. In der Schweiz ist zum Beispiel jede Firma stolz darauf, einen Bezirksrat als Angestellten zu haben, der seine politische Tätigkeit neben seinem Job ausüben kann.

Also die Schweiz als Vorbild für Wien?
Das wäre ein Ideal, aber ich kenne Österreich – das wird hier nicht funktionieren.
Hätten Sie für die Zusammenlegung schon eine Idee, wie das aussehen soll?
Da werde ich mich nicht dazu äußern, denn dann habe ich auf einen Schlag gleich 22 Feinde. Da gibt es Gremien, die darüber beraten müssen, wie man damit umgeht, welche Größe man nimmt und welche Eigenschaft man braucht. Der erste Bezirk hat ja zum Beispiel ganz andere Herausforderungen wie andere Bezirke. Das muss man sich anschauen.

Zurück zur Bezirkspolitik: Worüber wird derzeit im Zweiten am meisten diskutiert?
Die größten Reibereien gibt es zum Thema Praterstern. In dem Fall ist die Schwierigkeit, eher mit der ÖVP oder der FPÖ zusammenzuarbeiten. Aber auch die Grünen haben da eine moderne Art der Beteiligung. Man hält sich zurück und sagt selten was, außer ich fordere sie auf, auch endlich Stellung zu nehmen.

Welche Maßnahmen werden am Praterstern umgesetzt?
Eine erhöhte Polizeipräsenz und Kriminalitätsbekämpfung ist ein Weg, um mit der Situation umzugehen. Hier wurde mit der Gesetzesänderung seit 1. Juni eine wichtige Lücke im Gesetz geschlossen, was den Umgang mit Drogendelikten betrifft. Wir haben auch genug Sozialarbeiter am Praterstern. Zudem wollten wir einen erweiterten Eingangsbereich zusammen mit den ÖBB umsetzen. Da gab es aber dann technische Probleme. Wir haben auch noch weitere Ideen, die ich an dieser Stelle aber nicht verrate.

Verraten Sie uns dafür, wie der aktuelle Stand am Nordbahnhofgelände ist?
Wir beginnen demnächst mit dem Bau von 600 bis 700 Wohnungen. Außerdem wurde gerade ein Jury-wettbewerb zum Schulcampus am Gelände abgeschlossen, wo 48 Klassen und 16 Kindergartengruppen entstehen. Ich bestehe auf die Fertigstellung bis September 2019.

Interview: Conny Sellner und Andrea Hörtenhuber

Zur Person:

Karlheinz Hora (59) ist seit 1973 Mitglied der SPÖ und war vor seiner Wahl zum Bezirksvorsteher im Jahr 2013 stellvertretender Bezirkschef.

Alle 23 Bezirksvorsteher im ausführlichen Interview finden Sie in den kommenden Wochen online auf www.meinbezirk.at/bz-interview

Der Bezirksvorsteher im Gespräch mit der Chefin vom Dienst, Andrea Hörtenhuber, (l.) und Redakteurin Conny Sellner. | Foto: Spitzauer
Karlheinz Hora war zeitlebens ein großer Modelleisenbahn-Fan. | Foto: Spitzauer
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