Gastro in Urfahr

Nächste Neueröffnung auf der Urfahraner Hauptstraße

Während die Hauptstraße weiter auf eine Lösung der Verkehrsprobleme wartet, haben binnen weniger Tage zwei neue Lokale eröffnet. Für Verkehrsberuhigung soll ein Ideenwettbewerb sorgen. Das Ergebnis liegt im Dezember vor.

LINZ. In der Hauptstraße tut sich was. Damit ist nicht der oft ohrenbetäubende Verkehr gemeint, sondern die bereits zweite Neueröffnung eines Gastrobetriebes innerhalb weniger Tage. Nach dem "Beenie all day", das mit Kaffeekultur und nicht weniger als 17 Kaffeesorten bei den Urfahranern punkten will, hat am 10. Juni auch Sailers Café.Bar eröffnet. Christine Sailer, die viele von ihrer 36-jährigen Tätigkeit im Café Jentschke kennen, hat den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. "Die Pension wäre mir zu langweilig, das habe ich in der Corona-Zeit gesehen", sagt Sailer. Die 58-Jährige hat die Corona-Pause genutzt und das ehemalige Café Plank herausgeputzt, nachdem der langjährige Pächter in Pension gegangen ist. "Viele waren schon während der Renovierung da und haben gefragt, wann es endlich wieder losgeht", erzählt sie beim Besuch der StadtRundschau.

Frühschoppen mit Gulasch

Weil die Abschiedsfeier des Vorgängers aufgrund des Lockdown nicht mehr stattfinden konnte, wurde sie kurzerhand mit der Neueröffnung zusammengelegt. Highlight des Lokals ist eindeutig der schattige Gastgarten. Darüber hinaus bietet Sailer nicht nur eine "riesige" Weinauswahl, sondern auch zwei Mittagsmenüs und Stibizereien am Abend. Am Samstag gibt es Frühschoppen mit Gulasch und Würstel. Das neue Café ist unter der Woche von 11 bis 22 Uhr geöffnet und jeder willkommen. Von Corona will sich die Neo-Gastronomin nicht unterkriegen lassen. "Man hat bei der Eröffnung gesehen, dass die Leute fortgehen wolle", sagt Sailer. "Super" fände sie eine verkehrsberuhigte Hauptstraße.

Warten auf neue Ideen

Zumindest bis nächstes Jahr wird sie sich aber noch gedulden müssen, wie Vizebürgermeister Markus Hein auf Nachfrage der StadtRundschau verrät. Zunächst muss der Umbau der Reindlstraße abgeschlossen sein. Sie wird künftig in beide Richtungen befahrbar sein und soll die Hauptstraße entlasten. Hein rechnet mit einem Abschluss der Bauarbeiten spätestens Mitte Juli. Wie es mit der Hauptstraße dann weitergehen wird, ist derweil noch unklar. Vor zwei Jahren hat sich zwar eine Mehrheit der Anrainer für eine Fußgängerzone ausgesprochen, diese ist jedoch am Widerstand von SPÖ und ÖVP gescheitert. Nun sollen es Studenten der Wiener Universität für Bodenkultur (BOKU) richten. Im Rahmen eines seit 1. März laufenden Ideenwettbewerbs erarbeiten sie Vorschläge für eine Attraktivierung der Hauptstraße.

Ergebnisse im Dezember

Im Herbst tagt die Jury, die Ergebnisse werden laut Plan am 11. Dezember bekannt gegeben. "Wenn alle Vorarbeiten heuer abgeschlossen werden können, gehe ich davon aus, dass wir im kommenden Jahr mit der schrittweisen Umsetzung beginnen werden – je nach verfügbaren budgetären Mitteln", so Hein. Dann werde man auch sehen, wie gut die Reindlstraße als Bypass für die Hauptstraße funktioniert. Für Hein, der von einer Begegnungszone wenig hält, wäre es auch vorstellbar, zumindest an Wochenenden den Durchzugsverkehr in der Hauptstraße zu reduzieren. Fix ist, dass sich noch viele Autos über die Hauptstraße stauen werden, bevor die Einkaufsstraße ihr volles Potenzial entfalten kann.