Hochwasserschutz: Arbeiten zur Traundammsanierung angelaufen

Vor kurzem ist eines der größten Hochwasserschutzprojekte in Linz angelaufen – die Sanierung des Traundamms. Die  Arbeiten verlaufen entlang einer 1,4 Kilometer langen Strecke und sollen voraussichtlich im Juni 2014 beendet sein. | Foto: Stadt Linz
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  • Vor kurzem ist eines der größten Hochwasserschutzprojekte in Linz angelaufen – die Sanierung des Traundamms. Die Arbeiten verlaufen entlang einer 1,4 Kilometer langen Strecke und sollen voraussichtlich im Juni 2014 beendet sein.
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  • hochgeladen von Nina Meißl

Voll angelaufen ist seit kurzem die Sanierung des Hochwasserschutzdammes Linz-Kleinmünchen im Bereich der Traunausiedlung. Mithilfe spezieller Tiefbaugeräte wird entlang der 1,4 Kilometer langen Strecke seit kurzem eine Dichtwand im Damm errichtet, die für die betroffenen Stadtbewohner in Zukunft Sicherheit bei Hochwassersituationen bringen soll. Alle Arbeiten zur Sanierung des Traundamms werden voraussichtlich Ende Juni beendet sein.

„Ich freue mich, dass die Bauarbeiten nach den langwierigen Verhandlungen mit dem Bund nun endlich beginnen konnten. Die Sanierung des Traundamms ist für die Sicherheit von rund 400 Anrainern und die der nahe gelegenen Kleingartensiedlung besonders wichtig. Während der Dammabtragung ist die Hochwassersicherheit nicht beeinträchtigt, sodass auch in dieser Zeit keine Gefahr für die Anrainer besteht“, so Umweltstadträtin Eva Schobesberger.

Bei den umfangreichen Ausschreibungsverfahren für die Sanierungsarbeiten am Traundamm konnte durch ein auf den Untergrund abgestimmtes optimiertes Abdichtungsverfahren auch eine Kostenersparnis erzielt werden. „Erfreulich ist auch, dass die ursprünglich geplanten Gesamtkosten für die Dammsanierung von drei Millionen Euro auf rund zwei Millionen gesenkt werden konnten“, so Schobesberger.

Modernste Technologie im Einsatz

Begonnen haben die Arbeiten am Traundamm mit der Abfräsung des Radweges. Anschließend wurde der Damm auf 60 Zentimeter abgetragen, um Platz für das rund 4,3 Meter breite und 18 Meter hohe Bohrgerät zu schaffen.
Auf Basis der Bohrlochuntersuchungen wurde das Deep Mixing Method (DMM) Verfahren als das geeignete Dammsanierungsverfahren ermittelt. Bei diesem Verfahren wird die Dichtwand in Dammmitte durch das Durchmischen des vorhandenen Bodens mit einer aushärtenden Dichtsuspension verfestigt. Das Mischen des Bodens erfolgt durch ein rund 18 Meter hohes Bohrgerät mit drei gegenseitig drehenden Paddelbohrern. Es entsteht nach dem Aushärten eine dichte Wand im Dammkörper. Die einzelnen Bohrungen erfolgen im Abstand von rund 1,35 Meter. Die dabei entstehenden Zwischenräume werden am nächsten Tag überschneidend gebohrt und mit Dichtsuspension abgedichtet. In Bereichen, die wegen Untergrundhindernissen wie zum Beispiel Steinblöcke oder eine Leitungstrassenquerung den Einsatz des Bohrgerätes verhindern, erfolgt die Herstellung der Dichtwand im Düsenstrahlverfahren (DSV Verfahren).

Fertigstellung voraussichtlich Juni 2014

Bei den derzeit laufenden Sanierungsarbeiten entlang des Traundamms werden pro Tag durchschnittlich rund 30 Meter bearbeitet. Die Spezialtiefbauarbeiten werden voraussichtlich Ende Mai beendet sein. Nach Fertigstellung der Dichtwand erhält der Traundamm wieder seine ursprüngliche Form und wird entsprechend aufgeschüttet. Der Rad- und Gehweg bietet künftig mehr Komfort, denn er wird um 50 Zentimeter auf 2,5 Meter verbreitet und neu asphaltiert. Endgültig abgeschlossen werden die Arbeiten mit der Begrünung der Dammflanken. Mit der Gesamtfertigstellung der Sanierungsarbeiten am Traundamm ist voraussichtlich Ende Juni zu rechnen.

Zur Aufrechterhaltung des Geh- und Radfahrverkehres ist während der gesamten Bauarbeiten eine entsprechend beschilderte Umleitung über den Traunauweg eingerichtet.

Umfangreiche Vorarbeiten

In den vergangenen Monaten erfolgten im Rahmen der Vorarbeiten Bohrlochsondierungen für eine geomagnetische Detektierung. Auch rund 30 Rotationskernbohrungen zur genaueren Untergrunderkundung wurden vorgenommen. Diese ermöglichten die Festlegung eines auf die vorhandenen Untergrundverhältnisse abgestimmten, optimierten Abdichtungsverfahrens. Anschließend erfolgten im vergangenen Herbst die Detailplanung, Ausschreibung und die Vergabe der Bauleistungen.

Ebenfalls zu den notwendigen Vorarbeiten bei der Traundammsanierung zählte die für die Sanierungsarbeiten erforderliche Kriegsreliktsuche, die im vergangenen Herbst ohne Verdachtsmomente abgeschlossen werden konnte. Nach einer auf Literaturrecherchen und Luftbildern basierenden Vorstudie wurde eine Kampfmittelsondierung entlang des Traundamms durchgeführt. Auf einer Länge von rund 1000 Metern wurden dafür insgesamt 600 Sondierungsbohrungen vorgenommen. Dabei konnten keine Hinweise auf mögliche Kriegsrelikte festgestellt werden.

Die Sanierungsmaßnahmen sind dringend notwendig, wie auch die Hochwassersituation 2013 zeigte. Durch eine Aufschüttung von 300 Tonnen Schotter entlang des Traundamms konnten größere Probleme verhindert werden. Seit dem Hochwasser 2009 wurden immer wieder punktuelle Dammsicherungen durchgeführt.

Vor kurzem ist eines der größten Hochwasserschutzprojekte in Linz angelaufen – die Sanierung des Traundamms. Die  Arbeiten verlaufen entlang einer 1,4 Kilometer langen Strecke und sollen voraussichtlich im Juni 2014 beendet sein. | Foto: Stadt Linz
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