Traurigkeit kann zur Krankheit werden

BEZIRK (gasc). Der Winter ist da. Und mit ihm werden die Sonnenstunden immer kürzer – das kann auf die Stimmung drücken. Doch ab wann ist eine "ganz normale Traurigkeit" als Depression zu sehen und was kann man dagegen tun? Der Rieder Psychotherapeut Karl Hubauer hat Antworten auf diese und andere Fragen.

Wer davon betroffen ist
"Depression ist ein häufig auftretendes Krankheitsbild", so Hubauer. "Man geht davon aus, dass in Österreich mehr als zehn Prozent der Bevölkerung im Laufe des Lebens mindestens einmal an einer Depression erkranken." Dabei könne die Krankheit von einer einmaligen depressiven Phase über wiederkehrende depressive Episoden bis zu einem chronischen Krankheitsverlauf reichen. Besorgniserregend: Die Anzahl der Betroffenen steigt stetig. Hubauer weiß: "Krankenstandstage und Frühpensionierungen wegen psychischer Krankheiten nehmen im hohen Maße zu." Betroffen seien laut dem Therapeuten alle Bevölkerungsgruppen und -schichten.

Vielseitiges Krankheitsbild
Es gibt nicht "das eine Symptom", wenn es um Depressionen geht. Mehrere Aspekte sind ausschlaggebend: "Neben der deprimierten Stimmung sind ein vermindertes Interesse an der Umwelt, Unruhe, Verlangsamung, Energieverlust und Müdigkeit genauso Teil der Krankheit wie Gefühle von Wertlosigkeit, Sinnlosigkeit und Schuld", erklärt der Psychotherapeut. "Dazu können noch Konzentrations- und Entscheidungsschwierigkeiten oder eine Veränderung des Ess- und Schlafverhaltens kommen."
All das schränkt die Lebensqualität massiv ein. Treten außerdem Selbstmordgedanken auf, wird die Depression zur lebensbedrohlichen Krankheit – in diesem Fall solle man sofort zum Arzt, auch die Krisenhilfe unter der Nummer 0732/2177 könne oft weiterhelfen. Wichtig ist jedoch: Traurigkeit ist ein ganz normales und wichtiges Gefühl, das zur Gefühlswelt eines jeden Gesunden dazugehört. "Erst wenn ein oder mehrere Symptome für einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen auftreten, ist es Zeit für ein Gespräch mit einem Arzt des Vertrauens", erklärt Hubauer.

Damit es wieder bergauf geht
"Depressionen sind eine sehr komplexe Krankheit, deshalb sollte man sowohl ärztliche als auch psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen", so Hubauer. Mit der richtigen Therapie bestehe eine sehr gute Chance zur Linderung der Symptome und zur Wiederherstellung der ursprünglichen Lebensqualität. Wenn das Umfeld in die Therapie miteinbezogen werde, steige die Chance auf ein positives Ergebnis.

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