"Ältere punkten mit Loyalität"
Ältere Arbeitssuchende bekommen selten die Gelegenheit, ihre Qualitäten auch auszuspielen.
LINZ (jog). "Ältere Arbeitnehmer zeichnen sich nicht nur durch ihre Erfahrung, sondern vor allem auch durch Loyalität aus. Zudem wissen sie meistens, was sie wollen", sagt Elisabeth Wolfsegger, Leiterin des AMS Linz. Hohe Arbeitslosenzahlen, aber auch gute Jobaussichten in gewissen Branchen prägen die Entwicklung des Linzer Arbeitsmarktes in den letzten Monaten. Im Jänner erreichten die Arbeitslosenzahlen in der Landeshauptstadt mit 10.457 Menschen ohne Job und einer Quote von 11,3 Prozent den höchsten Stand der vergangenen Jahrzehnte. Betroffen sind auch zunehmend ältere Arbeitnehmer. "Im IT-Bereich tun sich ständig neue Berufe auf, die allerdings hauptsächlich von gut qualifizierten Jungen besetzt werden."
Zahlreiche Mythen
Für ältere Arbeitnehmer ab 50 gäbe es trotzdem Möglichkeiten: "Gerade in der Metallbranche oder in der Gastronomie sind in Linz sehr viele Stellen ausgeschrieben", so Wolfsegger. Finanzielle Anreize und Förderungen für Arbeitnehmer, die ältere Menschen beschäftigen, gäbe es viele. Vorbehalte wie mangelnde Flexibilität oder veraltete Fachkenntnisse können ältere Job-Kandidaten im Vorstellungsgespräch häufig widerlegen. "Die Benachteiligung von älteren Menschen auf dem Arbeitsmarkt ist nicht länger zu akzeptieren", sagt Johann Kalliauer, Präsident der Arbeiterkammer OÖ. Er fordert ein wirksames Bonus-Malus-System zur Einstellung und Weiterbeschäftigung von älteren Arbeitnehmern. Bisherige Strafen bei Nichteinhaltung bzw. Prämien bei Erfüllung der Quote wären zu gering. Auch Sozioökonomische Betriebe und gemeinnützige Beschäftigungsprojekte sollen stärker gefördert werden.
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