Erdäpfel-Plastik & mehr – der beste Erfindergeist aus Oberösterreich

LINZ. Was tun, wenn man sich beim Fußballspielen das Bein bricht, und ein Problem hat, abzuschätzen, wie stark man trotz Krücken das Bein belastet? Man erfindet kurzerhand eine intelligente Gehhilfe, die per Signal warnt, falls man das Bein zu sehr belastet. Niklas Riezinger entwickelte die kluge Krücke in Kooperation mit dem Reha-Zentrum Aspach und holte sich im 120 Sekunden-Finale den dritten Platz. In den Keller geht Christian Hainzinger. Mit seinem Gerät zum giftfreien Garteln überzeugte er die Jury: Platz zwei für umweltfreundliche Unkrautvernichtung mit Brauchwasser.

Hilfreich, praktisch, originell
„Wir brauchen ein Klima, das motiviert und diese oberös-terreichische Innovationskraft unterstützt“, plädiert Wirtschaftslandesrat Michael Strugl für die Förderung des Erfindergeistes.

Den Hauptpreis, 5000 Euro in bar und ein Premium-Beratungspaket des Gründerservice der Wirtschaftskammer Oberösterreich sowie ein Werbeguthaben in der BezirksRundschau in der Höhe von 20.000 Euro, holen sich die 120 Sekunden-Sieger Petra Haudum und Gerald Fuchs. Mit „nuapua“ entwickelte das Team aus Kremsmünster ein „Trinksystem“: eine wiederbefüllbare Designer-Flasche, Kapseln mit Geschmack auf 100-prozentig natürlicher Basis und regionales Wasser. So verbindet sich abwechslungsreicher Trinkgenuss mit Müllvermeidung. „Das macht trinken geschmack- und sinnvoll zugleich“, ist Petra Haudum von nuapua überzeugt. Die Jury-Mitglieder sind es auch.

Neben Anerkennung, Applaus und den Preisen für die drei Sieger gibt es auch die eine oder andere persönliche „Patenschaft“.
Die Profis passen gut auf die Ideen der Daniel Düsentriebs des 12o Sekunden-Castings auf und helfen, den oft mühsamen Weg zum Erfolg ebnen.

Die besten Ideen – die Finalisten:

Mit innovativen Produkten und durchdachten Konzepten überzeugten alle zehn Finalisten.

nuapua: Trinkflasche und Kapseln mit natürlichem Geschmack.
Petra Haudum, Kremsmünster

Weedfree: Gerät zur ökologischen Unkrautvernichtung mit Brauchwasser. Christian Hainzinger, Taufkirchen/Tr.

Pressure Monitored Crutch:
Intelligente Gehstütze für bessere Heilung.
Niklas Riezinger, Timelkam

Packcheck: Paketüberwachungssystem für Transparenz und Sicherheit.
Philipp Doppelhammer, Hagenberg

HappyMed: Videobrille zur Patientenentspannung.
Florian Fischer, Gunskirchen

Meine Regional-Backstube: Werbe- und Ideengemeinschaft von sieben Bäckereien. Rainer Fröhlich, Steyr

Pappaware: Kunststoff auf Kartoffelstärke-Basis.
Franz Hauder, Herzogsdorf

Natural Air Fresh: natürliches Beduftungssystem mit ätherischen Ölen für Autos.
Regina Planberger, Bad Ischl

Barrierefreies Notrufsystem für Aufzüge.
Johannes Schober, Friedburg

Mamoka, „a Gwand für di & mi“: Modelabel für österreichisches Lebensgefühl. Magdalena Moser, Neukirchen

OÖ. Im fünften Jahr des Ideen-Castings 120 Sekunden wird die zunehmende Professionalität der Bewerber deutlich. Viele präsentieren ihre Ideen knapp vor der Marktreife und vermitteln: „Wir gehen unseren Weg zum Erfolg.“ 120 Sekunden sind – auch für die Nicht-Sieger eine wichtige Plattform geworden. „Die regionale Bekanntheit durch die Berichterstattung ist eine enorme Hilfe. Das sollte man nicht unterschätzen“, bestätigt ein Erfinder-Team, das es nicht ins Finale geschafft hat. Mit der Teilnahme am 120 Sekunden-Bewerb holen sich die Kandidaten Schritt für Schritt wichtige Kontakte und hilfreiches Know-how. Deshalb: Bewerben Sie sich! Gegen Ende des Jahres geht es wieder los mit 120 Sekunden 2016.

Einen ausführlichen Bericht von LT1 zur 120 Sekunden-Abschlussgala finden Sie auf www.lt1.at

Fotos: Alfred Reiter