Landesrote wollen Bildung umkrempeln
BEZIRK MELK. Im Rahmen ihres Besuchs in Melk hat die SP-Landtagsabgeordnete Ilona Tröls-Holzweber das Konzept ihrer Landespartei für die Lösung der Bildungsmisere vorgestellt, das sie am 5. September im Rahmen eines SP-Bundesparteirates auch der Bundes-SPÖ präsentieren wird.
Mehr Bildung für Alle
"Wir müssen uns mehr um die Inhalte kümmern, nicht immer nur um die Bildungseinrichungen", so das Motto von Tröls-Holzweber, die selbst 30 Jahre Erfahrung als Sonderschul-Lehrerin in St. Pölten vorzuweisen hat. Konkret bietet die Landes-SP in ihrem Konzept Vorschläge für alle Altersgruppen an, von der aufbauenden Bildung, über die berufsvorbereitende und akademische Bildung bis hin zur lebensbegleitenden Bildung.
Ein Jahr Berufsorientierung
Kernforderung der Landes-Roten ist ein völlig neues Jahr der Berufsorientierung, das sämtliche Schüler im neuten Schulahr absolvieren müssen. "Eine Stunde ist einfach zu wenig. Wir wollen Jugendnlichen mehr Zeit für Praktika und das Erkunden von Talenten geben", erklärt Tröls-Holzweber, bleibt jedoch noch konkrete Umsetzungsschritte schuldig. So bleibt etwa die Frage ungelöst, wo und mit welchen Lehrkräften dieses zusätzliche Jahr umgesetzt werden soll.
Bildung am Campus
Zur besseren Vernetzung verschiedener Schulformen schlägt die SP-NÖ einen sogenannten "Bildungscampus" vor - etwa in Form verpflichtender Zusammenarbeit zwischen Volksschulen und Kindergärten, etc. "Hier können wir sicher auch die ÖVP ins Boot holen, die den Begriff ebenfalls bereits verwendet", sieht Tröls-Holzweber positive Signale von den Schwarzn. Die SP tritt außerdem für ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr ein - zur Verbesserung der Sprach- und Sozialkompetenz für alle Kinder.
Eine freie Uni für das Land
Überdies steht eine frei zugängliche Universität für Niederösterreich im Forderungsprogramm der niederösterreichischen Sozialdemokraten, dies könne auch dabei helfen, die Abwanderung aus dem ländlichen Raum zu stoppen, so Tröls-Holzweber. Für Berufstätige soll das Recht auf Weiterbildung - nicht nur berufsspezifisch - fix verankert werden.
Mehr Sprachkurse notwendig
Bezugnehmend auf die aktuelle Asylthematik betont der Petzenkirchener Landtagsabgeordnete und SP-Bezirkschef Günther Sidl: "Wir müssen all jenen, die den Asylstatus erhalten, schnellstens die Sprache vermitteln und die Sprachkurse ausbauen", gebe es ohne Sprachkenntnis auch keine gesellschaftliche Teilhabe. Im Zuge dessen seien lokale und regionale Initiativen auf Gemeindeebene sehr lobenswert, es brauche aber eine bessere Koordinierung, fordert Sidl.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.