Obdachlosigkeit ein Gesicht gegeben
Fotoausstellung „Häuslbauer“ in Gmünd eröffnet
GMÜND. Die erste Ausstellung 2015 in der Künstlerstadt bestreitet der Mode- und Sportfotograf und Absolvent der Prager Fotoschule Simon van Hal in der Fotogalerie von Richard Krämmer und Karin Moser. Der 30-jährige Sohn eines Niederländers und einer Kärntnerin hat sich die Ausstellung mit dem Titel „Häuslbauer“ zum Geburtstagsgeschenk gemacht, sagte er der WOCHE. Der auch im Wiener Obdachlosenzentrum Gruft beschäftigte Kärntner hatte acht Monate lang wohnungslose Menschen und ihre Schlafplätze in Wien fotografiert. "Ich habe mir dabei aus Respekt vor den Personen Zeit gelassen", sagt der aus Feld am See stammende van Haal, um sie "würdevoll" abzulichten.
Mit der Fotoserie will er der Obdachlosigkeit ein Gesicht geben und den Fokus der Öffentlichkeit ein wenig auf Menschen lenken, die aus verschiedensten Gründen gezwungen sind, bei jedem Wetter im Freien zu schlafen. Vor einem Monat ist das dazugehörende Buch mit dem Titel „Häuslbauer“ im Kraft Verlag erschienen. Im Vorwort von Michael Landau, Präsident der Caritas Österreich, heißt es: „Obdachlosigkeit hat immer ein Gesicht, eine Geschichte und viel Kummer. Und ich weiß aus der täglichen Praxis, dass die Gestalten der Armut vielfältig sind und verlässlich modern bleiben. Armut ist ein Stück Realität, leider auch in Österreich.” Damit, so die Obfrau der Kulturinitiative Gmünd, Erika Schuster, werde angesicht der aktuellen täglichen Migrantendramen deutlich, dass nicht nur Afrika Probleme habe.
Simon van Hal hat zur Ausstellungseröffnung in Gmünd sein Buch präsentiert. Der Erlös aus dem Verkauf des Buches geht direkt an die von Simon van Hal fotografierten obdachlosen Menschen.
Neben den Eltern Ilse und Wim van Hal erschienen zur Vernissage auch Vizebürgermeisterin Heidi Penker und ihr Gatte Hans-Jörg, die Künstler Birgit Bachmann und Fritz Russ, Konditorin Siegrid Nußbaumer, der Spittaler Schriftsetzer Hans-Jörg Steiner mit Gattin Esther, Kunstfotograf Jo Hermann mit Gattin Gisela sowie der Verleger Matthias Graf. Den musikalischen Beitrag auf der Gitarre lieferten die Töchter des Hauses, Teresa ud Sophie Moser.
Die Ausstellung ist bis zum 28. Juni 2015, täglich von 10 bis 18 zu sehen.
Informationen zur Ausstellung und zum neuen Buch unter www.simon-vanhal.com.
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