Wie läuft heuer das Weihnachtsgeschäft?
BEZIRK SPITTAL. "Süßer die Kassen nie klingen" heißt es prosaisch in Abwandlung eines Weihnachtsliedes. Doch wie läuft das Weihnachtsgeschäft heuer tatsächlich? Die WOCHE hat sich umgehört.
"Natürlich läuft es besser als im Vorjahr", sprudelt es bei Claudia Wandling nur so heraus. Die Geschäftsführerin von "4well Wohnen - Leben & Genießen", die nach ihren Angaben in den acht Wochen vor dem Fest 30 Prozent des Jahresumsatzes generiert, erklärt, sie habe noch jedes Jahr eine Umsatzsteigerung erfahren. "Von einer Wirtschaftskrise bekomme ich nichts mit. Die Leute umgeben sich eben gerne mit schönen Dingen."
Um die Kunden, die zu ihr aus ganz Kärnten und aus der Steiermark nach Radenthein kämen, zu halten und neue zu gewinnen, werde sich auch ordentlich ins Zeug legen.
Dazu gehören bei unaufdringlicher Weihnachtsmusik selbst gemachter Punsch und selbst gebackene Kekse, mit dem jeder Besucher spontan begrüßt wird, oder, dass jede Woche neu dekoriert, das Angebot an skandinavischen Adventsartikeln oder italienischer Mode aktualisiert werde. Außerdem hat das seit zehn Jahren in der ehemaligen Veitsch-Radex-Wäscherei untergebrachte Geschäft in diesen Wochen täglich geöffnet, einschließlich sonntags von 10 bis 17 Uhr. "Der beste Tag ist der Sonntag", sagt Claudia Wandling im ehemaligen Bunker, der - mit Christbaum und -kugeln bestückt - nur in der Vorweihnachtszeit benutzt wird.
"Es kann nur besser" sagt hingegen Monika Hartlieb. Nachdem sie vor eineinhalb Jahren "Ambiente" in der Seebodener Hauptstraße übernommen hatte und deswegen in der Adventszeit vor zwölf Monaten trotz biel Werbung noch unbekannt gewesen sei, hofft die Geschäftsfrau heuer auf mehr Resonanz. Dazu hat Monika Hartlieb ihre Weihnachtsausstellung an zwei November-Wochenenden sowie noch einmal am 6. und 7. Dezember von 10 bis 19 Uhr, am 24. Dezember bis 15 Uhr geöffnet. Ein besonderes Angebot sind persönliche, individuell abgefertigte Tauf- und Hochzeitskerzen.
"Jeder muss heute kämpfen", fasst die Einzelhändlerin zusammen. Zwar könne jeder sein Geld dort ausgeben, wo er wolle, doch stehe sie auf dem Standpunkt, dass das Geld möglichst im Ort bleibe. "Ich kaufe hier meine Schuhe und Torten, nicht in Spittal. Das erwarte ich eigentlich von jedem Seebodner."
"Ich erwarte das Beste", gibt sich Annegret Lackner-Spitzer optimistisch, die von Beginn an die vor zwei Jahrzehnten eröffnete Spittaler Stadtbuchhandlung leitet. Schließlich gehöre ein gutes Buch eben zum Fest. Das eigentliche Weihnachtsgeschäft beginne erst mit dem 1. Advent. Mit großen Erwartungen sieht die Buchhändlerin dem 8. Dezember entgegen. Am Feiertag Mariä Himmelfahrt beteiligt sich die Bücherei am Spittaler Aktionstag und hat von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Als besonderes Schmankerl winkt Peter Lexes "Köstliches Kärnten", das es als kostenlose Beilage bei jedem Buchkauf ab 70 Euro gibt.
Ganz anders sieht es in der Autobranche aus: "Wenn woanders das Weihnachtsgeschäft boomt, wird es bei uns ruhiger", berichtet Walter Wallner, Standortleiter von Auto Eisner Spittal. Noch bis Anfang, Mitte Dezember aber sei man voll ausgelastet. "Weil die Lagerbestände bis zum Jahresende weitgehend geräumt sein sollen, werden jetzt besondere Pakete mit Sonderkonditionen zum Leasinggeschäft oder mit Eintauschprämien geschnürt", verrät Wallner. Deswegen sei jetzt die beste Zeit zum Autokauf.
Das gelte nicht nur für Neuwagen. Weil der Kunde preisbewusster geworden sei, das Geld nicht mehr so locker sitze, halte er verstärkt nach Schäppchen Ausschau. So sei nach der gerade zusammengestellten Bilanz der Kauf von Gebrauchtwagen und der von Tageszulassen gegenüber 2013 um immerhin 40 Prozent gestiegen.
"Ich glaube, Leute geben für Besonderheiten schon ihr Geld aus - immer vorausgesetzt, es wird ihnen auch Einzigartiges geboten." Diesen Standpunkt vertritt Michaela Pacher, die heuer zum fünften Mal ihre "schwimmende Weihnachtsterrasse" mit Feuerinsel und Pyramide am Millstätter See geöffnet hat. Gerade weil der Sommer alles andere als ein Sommer war und die Menschen erst im Oktober trocken im Freien sitzen konnten, erwartet die Geschäftsführerin der vor sechs Jahren eröffneten Attraktion ein gutes Weihnachtsgeschäft - immer vorausgesetzt, dass nicht zuviel Schnee die Autofahrer abschreckt. Kälte dürfte die Besucher ob der vielen Feuerstellen, Heizstrahler und Felle nicht von einem Besuch des Weihnachtsmarktes mit Punsch und Glühwein abhalten.
Abwechslung wird geboten an den Sonntagen 30. November mit Nikolo und Krampus, mit der Winterwonderland Band am 7. Dezember, am 14. Dezember beim Weihnachtsabend mit Busgi sowie am 21. Dezember beim Charity Konzert "Licht ins Dunkel" - jeweils ab 17 Uhr.
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