Bezirk Neunkirchen: Der Countdown zur Gemeinderatswahl läuft
44 Gemeinden +++ 41.482 wahlberechtigte Männer +++ 45.242 wahlberechtigte Frauen – das macht 86.724 mögliche Stimmen
Newcomer NEOS in fünf Gemeinden
BEZIRK. Neben den etablierten Großparteien SPÖ und ÖVP rittern FPÖ und Grüne um die Gunst der Wähler. Erstmals mit dabei: die NEOS (in Neunkirchen, Ternitz, Breitenau, Otterthal und Willendorf).
Vier Bürgerlisten waren schon 2010 dabei
Vielerorts konnten sich bereits Bürgerlisten seit 2010 im Gemeinderat beweisen. Nämlich
BLAUE ... in Neunkirchen (Splittergruppe der FPÖ)
MiR ... in Reichenau (erklärte Gegner der ÖVP-Mehrheit)
Bürgerforum ... in Pitten (erklärte Gegner der SPÖ-Mehrheit)
UBL ... in Schottwien (hält derzeit 1 von 15 Mandaten)
Von Schwarz zu Bürgerliste
Neu ist, dass auch in Zöbern eine Bürgerliste ("Zöbern für alle") antritt. Listenspitzenkandidat Martin Hlavka war zuvor auf der ÖVP-Liste.
Von Rot zu Blau
Bemerkenswert ist auch Grimmenstein, wo Günter Köck für die FPÖ kandidiert. Er war zuvor sogar für die SPÖ geschäftsführender Gemeinderat.
SPÖ-freie Zone
Die Wechsellandgemeinde St. Corona ist die einzige im Bezirk, in der die SPÖ keine Kandidatur zustande brachte.
Die großen Bürgermeister-Herausforderer
Vor allem die Städte sind heiß umkämpft.
In GLOGGNITZ will der Ternitzer Poly-Direktor und SPÖ-Zugpferd die Wir-für-Gloggnitz-Stadtchefin, Irene Gölles, vom Thron stoßen. Zur Erinnerung: Irene Gölles war seinerzeit SPÖ-Vizebürgermeisterin, splittete sich aber wegen Differenzen mit dem damaligen SPÖ-Bürgermeister Werner Müllner von den Roten ab und regiert seit 2010 in Koalition mit der ÖVP die Alpenstadt. Und was wurde aus Werner Müllner? Der blieb als fraktionsloser Einzelkämpfer im Gemeinderat. Nach gesundheitlichen Problemen kandidiert er 2015 nicht mehr.
In TERNITZ ist das große Ziel der Kleinen, die Mehrheit der SPÖ zu brechen. SPÖ-Stadtchef Rupert Dworak hält 26 von 37 Mandaten. Eine Sonderstellung nimmt hier Franz Schnell ein. Der stand jahrelang für die FPÖ an der Spitze. Nach Differenzen mit der Bezirkspartei kämpft er als "Die Freien Franz Schnell" um die Wählerstimmen.
In der Bezirkshauptstadt NEUNKIRCHEN hatte 2010 eigentlich die SPÖ die meisten Mandate (15) vereint. Nachdem die ÖVP (12 Mandate) aber mit den Grünen (6 Mandate) koalierte, verlor die SPÖ ihre Vorherrschaft. In Neunkirchen halten politisch kritische Stimmen den Einzelkämpfer Dietmar Gerhartl für die einzig echte Oppositionspartei. Der macht vor allem durch seinen brutalen Anti-Ausländer-Kurs alljährlich von sich reden. So spricht er sich stets gegen Nikolaus-Packerl für Kinder von nicht christlichen Familien aus.
Die Grüne Welle im Schwarzatal
Erstmals treten in Payerbach und Reichenau auch Grüne zur Wahl an. Bemerkenswert: Erwin Klambauer verließ seine eigene Liste (LEK), mit der er bislang im Gemeinderat vertreten war und wechselte ins Grüne Lager.
Erste Bewährungsprobe
Erstmals müssen die ÖVP-Ortschefs Wolfgang Ruzicka (Schottwien) und Wilhelm Terler (St. Egyden) ihren Bürgermeister-Titel verteidigen. Sie lösten die Alt-Bürgermeister im Laufe des Vorjahres ab. Und auch in Pitten muss Helmut Berger (SPÖ) bei Null beginnen, weil der amtierende SPÖ-Bürgermeister Günter Moraw ihn nicht VOR der Wahl auf den Bürgermeister-Sessel ließ. Warum lesen Sie auf
http://www.meinbezirk.at/neunkirchen/politik/so-hat-er-sich-veraendert-guenter-moraw-vor-zehn-jahren-computerfoto-und-heute-m7747924,1203521.html
Ebenfalls das erste Mal als Spitzenkandidat für die ÖVP geht in ST. CORONA Michael Gruber ins Rennen. Nach all dem Trubel um das Skigebiet St. Corona und den Anfeindungen, denen ÖVP-Ortschef Josef Pichlbauer ausgesetzt war, kann man es ihm nicht verdenken, dass er kein weiteres Mal für das Bürgermeister-Amt kandidieren will.
Eine Meinung zur Qual der Wahl
»Man darf gespannt sein, welche Versprechen (die gehalten oder eben nicht gehalten wurden), die Bürger vergessen haben. Auch werden sicherlich die einen oder anderen Aktionen in Gemeinden die Entscheidung des einen oder anderen an der Wahlurne beeinflußen. Beispiele gefällig?
In der Gemeinde Prigglitz etwa erschoss ein Jäger Kühe des Bürgermeisters Franz Teix. Nicht ganz nachvollziehbar war das Zuwarten des Ortschefs bis er den Vorfall bei der Behörde meldete. Dass er seine Weide von jener Person gepachtet hat, deren Jagdgast die Kühe erschoss, hatte damit sicher gar nichts zu tun ;-)
Spannend wird auch, wie viel Einfluss die Gerichtsverfahren eines Neunkirchens Stadtrats (und seine Auseinandersetzungen mit dem Ex-Marktaufseher) auf die Wählermeinung haben.
Die Liste an unpopulären Aktionen lässt sich noch lange fortsetzen. Da gab es Gemeinderäte, die betrunken Auto fuhren und ihren 'Deckel' abgeben mussten, einen hochrangigen Abgeordneten, der auf einem fremden Grundstück baute, eine Bürgermeisterin, die ein Problem mit dem horizontalen Gewerbe in ihrer Kommune hat, und, und, und...
Vielleicht sollte man beim Wählen einfach ausblenden, welche Schnitzer sich die Herrn Bürgermeister (und Gemeinderäte) geleistet haben und sie einfach an ihren vollbrachten Taten messen. Ob das einfacher ist, mag ich aber nicht zu sagen.«
Eklat 2 Tage vor der Wahl
http://www.meinbezirk.at/neunkirchen/chronik/bezirk-neunkirchen-neos-distanzieren-sich-von-neos-d1221716.html
Weitere Links zu Wahl-Themen:
http://www.meinbezirk.at/neunkirchen/chronik/in-den-kommenden-fuenf-jahren-gehts-um-die-senioren-d1215064.html
http://www.meinbezirk.at/neunkirchen/chronik/diese-themen-bewegen-vor-der-wahl-d1209487.html
http://www.meinbezirk.at/neunkirchen/chronik/heisse-eisen-im-bezirk-neunkirchen-d1216717.html
http://www.meinbezirk.at/neunkirchen/chronik/schwerverkehr-spoe-feilt-an-ausweichstrasse-d1214387.html
http://www.meinbezirk.at/neunkirchen/politik/ortschefin-verschenkte-30000-d1210871.html
http://www.meinbezirk.at/neunkirchen/politik/wahl-gag-ein-burger-masta-vom-buergermeister-d1212680.html
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