„Wir junge Bauern sind selbst die besten Imageträger“
60 junge Bauern diskutieren über die Zukunft der Landwirtschaft.
BEZIRK (red). Thesen zur Lage der Bauernhöfe in Tirol gibt es viele. Doch wie funktionieren erfolgreiche Betriebe wirklich? Was ist ihr Rezept? Drei junge Vertreter aus unterschiedlichen Sparten der Landwirtschaft präsentierten gemeinsam mit Agrarmarketing Tirol-Chef Wendelin Juen ihre Höfe und wagten einen Ausblick in die Zukunft. 60 junge Bäuerinnen und Bauern diskutierten im Rahmen der Veranstaltung „Bauer sein – Neu.Denken“ beim „Wilden Käser“ in Kirchdorf.
Mit dabei auch der Dölsacher Obstbauer Johannes Kuenz. Resümee: Weiterentwicklung und betrieblicher Erfolg sind wichtig. Die Wertschätzung der Produkte mindestens genauso.
„Die Landwirtschaft wandelt sich. Die Direktvermarktung entwickelt sich positiv. Der Handel steht gleichzeitig vor der Herausforderung des ständig wachsenden Onlinebooms. Wir müssen die Konsumenten zu uns holen und mit gesunder Ernährung punkten“, glaubt etwa AMT-Geschäftsführer Wendelin Juen. Nachfrage und Wertschätzung sind für ihn zwei Schlüsselthemen. „Unser Erfolgsrezept sind die Familienbetriebe. Die starke Verwurzelung ist wichtig. Dabei spielt es keine Rolle, ob man innovative Wege einschlägt oder traditionell wirtschaftet. Letztlich ist der wirtschaftliche Erfolg entscheidend“, so Juen.
Johannes Kuenz aus Dölsach schlägt in die gleiche Kerbe. „Wir müssen uns selbst um unser Image kümmern. Neben der Arbeit am Bauernhof ist das mindestens genauso wichtig. Dazu zählt auch Aufmachung und Qualität unserer Produkte“, so Kuenz. Der junge Obstbauer ist stark in der Direktvermarktung beheimatet und hat die Weiterentwicklungen am eigenen Betrieb miterlebt. „Wir sind selbst der erste Werbeträger und sollen unsere Motivation und unsere Arbeit auch präsentieren“, unterstreicht der Osttiroler Jungbauer. Man müsse laut Kuenz aktiv auf den Konsumenten zugehen. „Die Leute kommen nicht von selbst. Sie müssen sich schon nach dem ersten Genuss an das Top-Produkt erinnern und wissen, woher es kommt“, erklärt Johannes Kuenz. Dazu muss jeder Bauer auch selbst von seinem Produkt überzeugt sein, glaubt der Dölsacher.
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