„Sind Frauen ein Viertel weniger wert?“

Alberta Kuenz, Monika Klocker, BR-Vorsitzende Fa. Anita Reingard Tragseil-Presslaber, Regionalfrauenvorsitzende Gabi Zambelli, Agnes Rainer, Strauß Natalia, Vera Mair (v.l.) | Foto: ÖGB Tirol
  • Alberta Kuenz, Monika Klocker, BR-Vorsitzende Fa. Anita Reingard Tragseil-Presslaber, Regionalfrauenvorsitzende Gabi Zambelli, Agnes Rainer, Strauß Natalia, Vera Mair (v.l.)
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OSTTIROL. 90 Tage jährlich leisten Osttirols ArbeitnehmerInnen unbezahlte Arbeit. „Ab dem 3. Oktober arbeiten Frauen in unserem Bezirk sozusagen ‚gratis‘, damit haben sie sich im Vergleich zum letzten Jahr um lediglich einen Tag verbessert. Der Gehaltsunterschied beträgt aufs Jahr gerechnet 10.235 Euro, das entspricht 24,4Prozent“, informiert Osttirols ÖGB-Frauenvorsitzende Gabi Zambelli.

Damit liegen die Osttirolerinnen zwar im Tirol weiten Vergleich an guter zweiter Stelle hinter Innsbruck und damit über dem tirolweiten Durchschnitt, allerdings ist diese Tatsache bedingt durch das generell eher niedrige Einkommensniveau im Bezirk. Tirol liegt mit dem Equal Pay Day am 1. Oktober im Österreich-Ranking an drittletzter Stelle. In fast keinem anderen europäischen Land ist der Einkommensunterschied so groß wie in Österreich, für Zambelli eine „echte Blamage“.

1.700 Euro Mindestlohn

Da sich die Einkommensschere nur äußerst langsam schließt, bleiben die ÖGB-Frauen bei ihrer zentralen Forderung von 1.700 Euro Mindestlohn in allen Kollektivverträgen. „Damit würde sich die Lohnsituation von Frauen bereits beim Berufseinstieg verbessern. Weiters bleiben verpflichtende Frauenförderung in großen Betrieben und verbindliche Quoten in Führungspositionen auf unserer Agenda“, so Zambelli.

Einkommensberichte als wirksames Instrument

„Derzeit werden Einkommensberichte zwar erstellt, landen dann aber oft in der Schublade. Dabei belegen zahlreiche Best-Practice-Beispiele, dass sie vor allem dann gute Wirkung zeigen, wenn sich Geschäftsführung und Betriebsrat gemeinsam damit auseinandersetzen“, so Tirols ÖGB-Frauenvorsitzende Ulrike Ernstbrunner. In vielen Branchen hätten BetriebsrätInnen bereits für bessere Einstufung, für Karriereentwicklung in höhere Gehaltsgruppen oder einfach für Gehaltserhöhungen für Frauen verhandelt.

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