2664 Unterschriften um das Wipptal zu entlasten

Schlussendlich waren es sogar 2664 Unterschriften, die Florian Riedl (li.) und Alfons Rastner (re.) an BR Anneliese Junker , NR Hermann Gahr und LR Johannes Tratter übergaben.
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  • Schlussendlich waren es sogar 2664 Unterschriften, die Florian Riedl (li.) und Alfons Rastner (re.) an BR Anneliese Junker , NR Hermann Gahr und LR Johannes Tratter übergaben.
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WIPPTAL (cia). 2664 Unterschriften waren es letztendlich, die das "Bürgerprojekt Verkehr Wipptal" am Freitag den politischen Verantwortungsträgern übergeben konnte. Forderung, die die Wirtschaftsbund-Ortgruppe Matrei führend aufgegriffen hat, lautet wie folgt: "Der Ziel- und Quellverkehr im Wipptal und in seinen Seitentälern muss anderen Regionen in Österreich durch den Wegfall der Sondermaut gleichgestellt werden".

Damit konnten die Vertreter der Bürgerinitiative nach eigenen Angaben etwa 20 Prozent der Bevölkerung zur Unterstützung gewinnen. "Auch das Verhältnis von Unternehmen zu BewohnerInnen des Tals war mit 52 zu 38 Prozent relativ ausgewogen", erklärte Mitinitiator Florian Riedl. Für LR Johannes Tratter ist das ein "Hilfeschrei der Bevölkerung", er sicherte die Unterstützung der Landesregierung zu. NR Hermann Gahr und BR Anneliese Junker, denen die Unterschriften übergeben wurden, wollen sich in Wien nun für eine entsprechende Änderung des Asfinag-Gesetzes einsetzen. Obwohl sich dies bisher als schwierig erwiesen hat, sieht Gahr in der Bürgerinitiative neue Chancen, da es "das erste Mal ist, dass es dazu diese Einigkeit im Wipptal gibt."

Die Ausgangslage ist der starke Verkehr durch die Gemeinden entlang der Brenner Bundesstraße. Die Lärm- und Stressbelastung für die Bevölkerung, sowie eine Beeinträchtigung des Wettbewerbs für ansässige Unternehmen durch eine erhöhte Sondermaut für Lkw sind eine Belastung für das gesamte Tal (die BEZIRKSBLÄTTER berichteten). Die Wirtschaftskammer hat bereits am Donnerstag in einer Aussendung auf die ausgesprochen schlechte Situation des Tals hingewiesen, die sie in einer Studie erfasst hat. Bezirksobmann Hermann Jenewein bezeichnet darin die Sondermaut als "Klotz am Bein".

Effektiv bedeutet die Sondermaut auf der Autobahn massive Mehrkosten für Wipptaler Unternehmer. Laut dem Unternehmer Franz Auer kostet das Roadpricing auf der Brennerautobahn mehr als viermal so viel wie auf anderen österreichischen Autobahnen: "Bei vier Fahrten pro Tag entlang der gesamten Brennerautobahn kommt man in zehn Monaten auf Mautkosten von 100.000 Euro." Riedl betonte: "In einem Durchrechnugszeitraum von zehn bis 15 Jahren steht da für Betriebe eine Aussiedlung durchaus im Raum."

Aufgrund der Sondermaut weicht ein Teil des Ziel- und Quellenverkehrs auf die Bundesstraße aus. Bürgermeister Paul Hauser sprach bei der Übergabe von 300 bis 500 Lkw pro Tag, die durch Matrei fahren – laut Wirtschaftskammer-Bezirksobmann Hermann Jenewein seien es es knapp 300. Stockender Verkehr, Lärm, Schmutz und Gefahrensituationen für Fußgänger sind das Ergebnis.

Rechenbeispiel

Wenn für das Bauen eines Hauses im Wipptal ca. 20 Fuhren Beton über die Autobahn notwendig sind, so können dabei allein die Mautkosten mehr als 500 Euro ausmachen. Dabei sind die weiteren notwendigen Lkw-Transporte für Baumaterial oder Maschinen nicht eingerechnet.

Sager

BR Anneliese Junker: "Schmerzgrenze für die Bevölkerung und die Betriebe ist erreicht!"
Bgm. Alfons Rastner: "Die Autobahn sollte für die Wipptaler eigentlich die Umfahrung der Ortschaften darstellen."
Franz Auer: "Wallnöfer hat damals gesagt: 'Wenn die Autobahn abgezahlt ist, dann fahren die Einheimischen gratis.'"

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