Schlag für Kirchberger Jugendszene: Beliebte "Carambar" schließt ihre Pforten
PIELACHTAL (ah). Die Meldung, dass das beliebte Kirchberger Jugendlokal "Carambar" ihre Pforten schließen wird, verbreitete sich gestern in den sozialen Medien wie ein Lauffeuer. Inhaber Andreas Riegler ging mit dieser Meldung an die Öffentlichkeit und bekam daraufhin sehr viele Reaktionen.
Warum?
Das Warum steht für viele im Raum, Riegler klärt auf: "Wir haben eine Verantwortung und dieser gehen wir nach, damit wird es die Carambar in Zukunft nicht mehr geben."
Fix ist also, dass das Lokal nur mehr im August geöffnet sein wird und die Sperrstunde wie bisher von 5 Uhr morgens auf 3 Uhr behördlich verkürzt wurde.
Ortschef klärt über Hintergründe auf
"Es gab vermehrt Beschwerden von Anrainern, viele Vandalismusvorfälle (ausgerissene Blumen, Flaschen wurden vom Skywalk auf die Straße geschmissen und eine Glasscheibe bei der Kirchberghalle zerstört - letzter Schaden beläuft sich auf ca. Euro 6.000,-- , der aus öffentlicher Hand gezahlt werden muss) und eine laufende Unterschriftenaktion gegen das Bestehen der Bar", informiert Bürgermeister Anton Gonaus.
Im Gespräch betont der Ortschef aber ausdrücklich, dass er es schätze, dass Kirchberg als "Ort zum Ausgehen" bei den Jugendlichen so attraktiv sei, bekräftigt aber auch, dass die Vorfälle der vergangenen Zeit das Fass zum Überlaufen brachten.
Ebenso möchte Gonaus auch nicht alle Jugendlichen über einen Kamm scheren. "Manche übertreiben es und zerstören fremdes Eigentum - das geht nicht."
An Lösung wird gearbeitet
Die Kommentare der vorwiegend Jugendlichen in den sozialen Medien zeigen, dass wohl keiner mit dieser Entscheidung gerechnet hat. Doch laut Riegler wird an einer "Lösung, die alle zufriedenstellen wird" verhandelt. Auch der Ortschef bestätigt das: "Verhandlungen sind gerade am Laufen."
Riegler dazu: "Ob sich eine Lösung finden lässt, die alle zufrieden stellt, ist wie gesagt noch nicht 100%ig klar - wir arbeiten aber daran. Das erfordert einiges an Fingerspitzengefühl. Schließlich wollen wir eine Alternative finden, mit der sich alle Beteiligten anfreunden können."
Im Gespräch mit den Bezirksblättern betont Riegler noch einmal ganz klar: "Wir geben an dieser Entscheidung keinem die Schuld. Wir haben aber eine Verantwortung und deshalb handeln wir."
Den Betreibern sind die nächtlichen Unruhestifter bekannt gewesen, man setzte dagegen auch Securitys ein, die im und vor dem Lokal für Ordnung sorgten. "Die Lärmbelästigung im Lokal selbst wurde nie von Anrainern kritisiert, Probleme gab es immer außerhalb, aber man könne nicht jeden Gast bis nach Hause begleiten", erläutert Riegler das Problem seines Handlungsbereiches.
Das Lokal hat noch bis Ende August geöffnet.
Zweites Jugendlokal schließt ebenso
Der ersten Aufregung folgte gestern schon die nächste - der Betreiber des Ollivelas, Helmut Reidies, machte öffentlich: "Alles hat ein Ende! Es war eine super Zeit mit euch, aber schweren Herzens habe ich mich nach 20 Jahren Selbstständigkeit entschlossen neue Wege zu gehen. (...) Ich verabschiede mich".
Ob es Zusammenhänge zwischen den zwei Schließungen gibt, ist noch nicht bekannt. Das Lokal hat noch bis 30. September geöffnet.
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