Joni Madden: "Jedes Lied ist eine Geschichte aus unserem Leben"
Die Pressbaumer Rockröhre Joni Madden und Gatte und Gitarrist Andy Cutic veröffentlichen im Februar ihr neues Album 'Small Town' – die Bezirksblätter baten sie zum Interview.
PRESSBAUM. Das Jahr 2015 wird für euch bestimmt aufregend – am 19. Februar erscheint euer neues Album "Small Town". Wie lange habt ihr daran gearbeitet?
Joni Madden: "Sieben Jahre – wir haben in der Zwischenzeit aber auch andere Platten heraus gegeben. Aber von der ersten Note bis zum Fertigstellen waren es sieben Jahre."
Andy Cutic: "Die tatsächliche Arbeitszeit könnte ich jetzt nicht nennen. Wir haben immer wieder daran gearbeitet, aber zwischendurch auch immer wieder andere Dinge produziert."
Wie sind die Songs entstanden? Was hat euch inspiriert?
Joni: "Jedes Lied ist eine Geschichte aus unserem Leben. So etwas entsteht zum Beispiel in der Früh beim Frühstück mit der Gitarre oder manchmal auch mitten in der Nacht. An unserem 17. Hochzeitstag entstand zum Beispiel 'All life is is the love inside'. Andy ist schlafen gegangen und ich ging runter zum Klavier und begann zu Klimpern – und es hat sich so toll angehört! Ich ging sofort rauf zu Andy, hab ihn aufgeweckt und wir gingen ins Studio und nahmen ihn auf – und es ist eine super Magie darin."
Wie kam es zum Albumnamen "Small Town"?
Joni: "Small Town Blues ist eines meiner Lieblingslieder auf der Platte, außerdem stehen wir auf das 'Dorfleben'."
Andi: "Absolut – man kennt die Leute, es ist viel intimer und die Anonymität ist weg."
Joni: "Andy kommt aus Innsbruck und ich komme aus Milford/Maine, da dachte ich mir das passt perfekt. Das ist einfach bodenständig und es gibt irrsinnig viele die aus einer Kleinstadt kommen."
Bodenständigkeit und Herkunft scheinen überhaupt wichtige Themen am Album zu sein.
Joni: "Ich bin sehr inspiriert von meiner Herkunft, denn ich hatte eine wirklich schöne Kindheit. Die Vergangenheit ist irrsinnig wichtig – ohne die hat man überhaupt keine Gegenwart. Für mich ist es irrsinnig wichig etwas daraus zu lernen. Jedes Lied ist für mich wie eine Therapie. Und dadurch dass es bereits aufgenommen ist haben wir es schon hinter uns, das macht es möglich weiterzugehen und wieder neue Lieder zu schreiben – wir sind schon dran."
"Small Town" ist ja das erste Album das ihr selbst produziert habt. Wie ging es euch damit?
Andy: "Das Schwierigiste dabei ist es zu sagen 'Jetzt ist es fertig' wenn kein außenstehender Produzent dabei ist. Wir haben uns aber vorgenommen wir machen es dieses Mal selber und wenn wir beide nicken, ist es fertig – und das ist uns gelungen. Es gibt ja teilweise Titel die drei oder vier verschiedene Arrangements haben. Deshalb hat das Projekt wohl auch so lange gedauert, weil wir selber gesucht haben wo wir mit dem Album hingehen wollen und selbst produziert haben."
Joni: "Am Ende haben wir dann doch von jeder Nummer die 'kleine', reduzierte Version genommen. WIr mussten niemanden glücklich machen außer uns selbst – und natürlich unsere Fans (lächelt). Aber wir dachten uns wenn wir glücklich sind, sind es alle anderen auch."
Wie läuft das Song-Schreiben bei euch ab?
Joni: "Manchmal schreibe ich Texte und ich singe die Melodie Andy vor, oder manchmal kommt er zu mir mit einer Melodie und ich finde einen Text. Manche Songs sind in fünf Minuten fertig, manche in fünf Jahren. Und manche Lieder sind aus irgendeinem Grund einfach niemals fertig."
Andy: "Es ist nicht so dass wir sagen 'Heute setzen wir uns uns hin und schreiben' – das funktioniert nicht. Intuition kann man nicht künstlich herbeiführen, das passiert. Bei uns gottseidank oft."
Was sind eure persönlichen Lieblingssongs am Album?
Joni: "Ich liebe das Lied 'Small Town Blues' und 'Someone'. 'Someone' ist am Weihnachtsabend vor drei Jahren entstanden."
Andy: "Wir wollten ein Weihnachtslied singen und haben dann aber drauf verzichtet."
Joni: "Ich saß da und klopfte auf meine Knie und so entstand 'Someone'. Ich mag aber auch 'Time is ticking'. Alle Songs sind unsere Babies."
Abseits von der Releaseparty im "Local" in WIen am 19. Februar – was sind eure Ziele?
Andy: "Wir wollen mit dem Album auch international rausgehen – Deutschland und USA zum Beispiel."
Joni: "Wir haben von 20 Lieder wirklich nur 11 ausgesucht. Wir haben im Studio praktisch noch eine ganze Platte liegen. Das ist super, denn bis zur nächsten Platte wollen wir nicht allzu lange warten."
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