Tschellnig läuft 250 Kilometer durch die Sahara
Der Purkersdorfer Helmut Tschellnig startet am 1. Mai beim Sahara Race über 250 Kilometer.
PURKERSDORF. "Diese Abenteuer sind die wunderbarste Art des Wahnsinns", sagt der Purkersdorfer Kabarettist Helmut Tschellnig. Am 1. Mai wird er bei seinem vierten Wüstenmarathon starten: dem Sahara Race in Namibia. Dort muss er in sieben Tagen eine Distanz von 250 Kilometern bewältigen. Seine Verpflegung und seinen Schlafsack trägt er dabei selbst.
Training im Wienerwald statt in der Sauna
Zur Vorbereitung läuft Tschellnig derzeit etwa 130 Kilometer pro Woche. "Zuletzt habe ich einen Ausdauertest über 65 Kilometer gemacht. Da hatte ich auch schon meinen neun Kilo schweren Rucksack mit. Bei meinen kurzen Trainings laufe ich so 20 Kilometer, da bin ich in knapp zwei Stunden fertig. Das wird fast schon langweilig", erzählt er.
Während andere Starter in der Sauna trainieren, um sich auf das Klima in der Wüste vorzubereiten, läuft der Purkersdorfer durch den Wald. "Ich bin ein Naturläufer und sowieso hitzebeständig."
Vier Tage vor dem Start des Rennens wird er nach Namibia fliegen. "Die erste Etappe mit 37 Kilometern werde ich ganz konstant laufen und zum Akklimatisieren nutzen", sagt Tschellnig.
Für den besonderen Kick
Mit seinen 60 Jahren wird er zu den ältesten Teilnehmern zählen. Zu seinem 50. Geburtstag bekam er den Start bei seinem ersten Ultramarathon geschenkt. "Damals hat mich der Virus Wüste uneinholbar infisziert", so der Kabarettist. Seitdem hat sich viel verändert. "Meine Ausrüstung und ich sind viel professioneller geworden. Zudem werden mit dem Alter die Pausen immer wichtiger. Vorher muss ich aber ordentlich trainieren, nicht dass ich danach nur mehr auf allen vieren heimkomme", schmunzelt er.
Wieso er das macht? "So einen Kick erlebst du als Normalsterblicher nie", begründet es Tschellnig. "Bei diesen Rennen bin ich absolut am Limit. Man läuft sieben Stunden durch die Wüste, und da ist da absolut nichts, man begegnet keinem Menschen. Bei einem falschen Schritt bekommt man höllische Krämpfe. Doch wenn man was drauf hat, kann man das richtig genießen. Nach 60 Kilometern werden ganz spezielle Glückshormone freigesetzt." Doch genau durchdenken dürfe man sein Hobby nicht: "Ich trainiere derzeit 40 Stunden im Monat und zahle fast 4.000 Euro Startgeld. Dafür bekomme ich medizinische Betreuung, Wasser und ein Zelt zum Schlafen. Da muss man schon wahnsinnig sein."
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