"Es geht um das Texten"
Poetry Slams sollen nach Linz auch im Mühlviertel Einzug halten - gestartet wird in Feldkirchen
FELDKIRCHEN (dur). Selbst geschriebene Texte einem Publikum möglichst fesselnd vortragen und sich danach bewerten lassen. Das nennt sich Poetry Slam (sinngemäß Dichterwettstreit) und wurde Mitte der 80er Jahre in Amerika eingeführt, um Lesungen aufzupeppen und ein breites, jüngeres Publikum anzusprechen. Themen und Gattungen der Texte sind frei wählbar, egal ob lustig oder nachdenklich, Märchen, Gedicht oder Rap. Pro Slam sind zwei bis drei je sechsminütige Texte vorzubereiten.
Dem Publikum kommt eine bedeutende Rolle zu: Es bewertet die einzelnen Beiträge und bestimmt, welche vier Dichter im Finale erneut lesen dürfen.
Seit einem Jahr ist auch der Feldkirchner Manuel Thalhammer ein "Slammer". Unter seinem Spitznamen "Fisch" tritt er auf, überzeugte zuletzt in Wels und Wien mit seinen Texten.
Aktive "Szene" in LInz
"Poetry Slam lebt gerade sehr auf, es tut sich ständig etwas. Die Slams haben einen offenen Charakter, es läuft sehr familiär ab, jeder ist willkommen, es geht ums Texten an sich", beschreibt Thalhammer die aktuelle Stimmung. In Linz sind Poetry Slams bereits beliebt und gelebte Praxis. Der Verein "PostSkriptum" organisiert seit einigen Jahren monatliche Dichterwettstreite im Solaris und der Tabakfabrik, einer der größten Slambühnen Österreichs.
Bühnenerfahrung hilft
Thalhammer hat beim Texten mittlerweile Übung. Erfahrungen bei Theaterproduktionen und Improtheateraufführungen helfen ihm bei Auftritten. "Theater ist meine große Leidenschaft, es kommt mir auf der Bühne zugute. Bei meinem ersten Poetry Slam war ich aber viel nervöser als beim Theater. Man steht alleine auf der Bühne und gibt durch die Texte viel persönliches über sich preis. Je öfter man liest, desto mehr kann man sich mit seinen Texten spielen", erzählt Thalhammer.
Vortragen, zuhören, hinkommen
Mit Severin Agostino von "PostSkriptum" will Thalhammer den Poetry Slam nun in seinem Heimatort Feldkirchen bekannt machen. "Es heißt immer, wir brauchen Kultur, es tut sich nichts. Daher organisiere ich den Slam, damit sich die Feldkirchner das mal anschauen können", meint er.
Der erste Poetry Slam Feldkirchens geht am Samstag, 28. März, ab 20 Uhr im Gasthaus Petermichl (Marktplatz 5) über die Bühne. Acht bis zehn Leute können auftreten. Requisiten, Kostüme und Gesang sind nicht erlaubt.
Fixstarter sind Eike Bret aus Hannover, Jonas Schreiner und Matthias Pirngruber aus Wien sowie Fisch und Benji aus Linz. Anmeldungen zum Vortragen sind bis 30 Minuten vor Beginn möglich.
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