Zweites Life-Projekt am Lech beginnt
Sechs Millionen Euro werden bis 2021 in die Revitalisierung des Lech investiert.
LECHTAL (rei). Viel Geld fließt in den kommenden Jahren ins Lechtal. Die Europäische Kommission macht es möglich. Sie hat kürzlich hohe Mittel für ein weiteres Life-Projekt frei gegeben. Insgesamt sechs Millionen Euro werden für die Flussrevitalisierungen im Oberlauf des Lechs eingesetzt. 60 Prozent der Gesamtsumme oder rund 3,6 Millionen Euro kommen von der EU.
„Wir werden diese Mittel dazu nutzen, natürliche Retentionsräume zu schaffen, den Hochwasserschutz am Lech weiter zu verbessern und den Wildfluss für Besucher, Tiere und Pflanzen noch attraktiver zu machen“, begrüßt LHStv. Josef Geisler die geplanten Maßnahmen.
Wolfgang Klien, Leiter des Wasserbauamtes in Reutte, erklärt die geplanten Maßnahmen: "In den kommenden fünf Jahren sind auf einer Länge von zehn Kilometern insgesamt elf flussbauliche Maßnahmen geplant. Wir konzentrieren uns dabei vor allem auf den Oberlauf des Lech zwischen Holzgau und Vorderhornbach."
Es ist ein ganzes Bündel an Maßnahmen, das umgesetzt werden soll: Alte Ufersicherungen werden entfernt und die Flussufer aufgeweitet. Es wird neue Nebengerinne geben. All das wird dazu führen, dass wieder vermehrt Schotterbänke im Lech entstehen und sich der Grundwasserspiegel stabilisiert.
Das freut Naturschutzlandesrätin Ingrid Felipe: „In Summe werden 25 Hektar zusätzlicher Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere entstehen!" Tamariske, Zwergrohrkolben, kiesbrütende Vögel und viele mehr wirds ebenfalls freuen.
Die für die Maßnahmen erforderlichen Grundstücke liegen alle im öffentlichen Wassergut oder auf Gemeindegrund. Damit ist eine Inanspruchnahme von Privatgrund nicht notwendig.
Bereits von 2001 bis 2007 war das Außerfern Schauplatz eines LIFE-Projekts. Damals entstanden die großen Flussaufweitungen in Vils und im Bereich Johannesbrücke/ Forchach bis Martinau/Elmen.
Zur Sache
Hochwasserschutz für drei Gemeinden
„Die Flussaufweitungen erhöhen das Abflussvermögen und verhindern, dass sich der Fluss immer tiefer in den Untergrund gräbt“, erklärt Wolfgang Klien. Im Zeitraum von 1935 bis 2005 hat sich die Flusssohle um ein bis zwei Meter eingetieft. Beim Hochwasser 2005 haben die bereits umgesetzten Flussaufweitungen die Hochwasserwelle nachweislich gedämpft und noch größere Schäden verhindert. „Im Zuge des neuen LIFE-Projekts erhalten die Gemeinden Elbigenalp und Bach einen Hochwasserschutz. Zum Teil kommen sogar derzeit hochwassergefährdete Flächen aus der Gefahrenzone heraus“, sieht LHStv Josef Geisler eine Vielzahl an positiven Effekten.
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