Budgetkürzung treibt Lebenshilfe in die Enge
RIED. Die oberösterreichische Lebenshilfe steht derzeit vor einer großen Herausforderung. Der Organisation wurde ein Sparpaket auferlegt. Bis 2020 sollen zirka 2,8 Millionen Euro eingespart werden.
Bau von Wohn- und Werkstätten verschoben
Aufgrund der Budgetkürzung wird der Bau von dringend benötigten Einrichtungen wie Wohn- und Werkstätten verschoben. Die ohnehin schon langen Wartelisten werden dadurch weiter verlängert. Es gibt somit nicht genug Entlastungsmöglichkeiten für Familien von Beeinträchtigten. Die Riederin Helga Scheidl, Präsidentin der Lebenshilfe, sieht die Sparmaßnahmen kritisch: "Vergessen wir nicht, dass wir hier nicht nur über Euros diskutieren, sondern über Schicksale von betroffenen Menschen und deren Familien."
Die OÖ Lebenshilfe wurde bereits 1969 gegründet und versucht die Situation für Menschen mit Beeinträchtigung so gut wie möglich zu verbessern. Ziel ist es Chancengleichheit für beeinträchtigte Menschen zu schaffen.
Auch das Personal ist von den Einsparungen betroffen. Natürliche Abgänge werden nicht nachbesetzt, somit müssen die Mitarbeiter immer mehr Menschen mit Beeinträchtigung begleiten. Ändert sich daran nichts, so ist mit einem Qualitätsverlust zu rechnen.
Hoffnung auf Inklusionsfonds
Scheidl hofft auf Inklusionsfonds, welche schon lange gefordert werden. Diese würden auch im Sozialbereich durch zusätzliche Budgetmittel Abhilfe schaffen. Scheidl ruft dazu auf Menschen mit Beeinträchtigung nicht als "Kostenverursacher" zu sehen. "Die Lebenshilfe wird daher nicht müde werden, sich mutig für die Interessen von intellektuell beeinträchtigten Menschen einzusetzen."
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