Hurra, die Hausbetreuung wird nun endlich seit 1. April 2016 in der Siedlung Schmelz von der Wiener Wohnen Haus- & Außenbetreuung GmbH wahrgenommen
Die WOHN- UND GARTENSIEDLUNGSANLAGE SCHMELZ auch Mareschsiedlung genannt (erbaut 1919—1924) liegt in Neufünfhaus des 15. Wiener Gemeindebezirkes Rudolfsheim-Fünfhaus.
Die Siedlung besteht aus 85 Gebäuden mit 82 Stiegen und etwa 780 Wohneinheiten mit jeweils einer Größe von 20,5 m² bis 133 m².
Die Hausreinigung und Außenreinigung (Haustour) wurde, bis auf die Pflege der Grünanlagen und des Winterdienstes (Schneeräumung), von den Mietern anteilsmäßig der Wohneinheiten und unabhängig der Größe der Wohnfläche, seit Bestand der Siedlung voll verantwortlich wahrgenommen.
Diese Auflage war bisher ein Bestandteil des Mietvertrages und im Beiblatt des Vertrages angeführt.
Mit Schreiben vom 14.3.2016 teilt Wiener Wohnen als Vermieter allen Mietern der Siedlung mit, dass aus haftungsrechtlichen Gründen (siehe § 23 Mietrechtsgesetzes, BGBl. Nr. 520/1981 vom 12. November 1981, in der geltenden Fassung - MRG) die Übernahme der Reinigungsarbeiten ab 1.April 2016 an die Wiener Wohnen Haus-& Außenbetreuung GmbH übertragen wurde.
Begründet wird diese Entscheidung damit, dass die Reinigungsleistung mittlerweile nicht mehr mit 100 Prozent geregelt ist und es zunehmend zu Beschwerden über die z.T. mangelhafte Reinigungsqualität in der Siedlung gegeben hat.
Die verpflichtende Reinigungsleistung der Mieter ist daher als gegenstandslos zu beachten.
Leider hat Wiener Wohnen verabsäumt den Mietern die etwa anfallenden zusätzlichen Betriebskosten je Quadratmeter Wohnfläche in diesem Schreiben mitzuteilen.
Die Folge war, dass wilde Gerüchte über die Höhe der zu erwartenden Kosten und Reinigungszeiten in der Siedlung kursieren und diese die Kluft zwischen Befürwortern und Gegnern dieser Maßnahmen vergrößern.
Das bisherige System funktionierte bis vor einigen Jahren, von kleinen Ausrutschern abgesehen, ganz gut, obgleich dieses nie gerecht verteilt war.
Normalerweise werden bei Berechnung der Betriebskosten der Hausreinigung die vermietete Wohnfläche als Schlüssel der Aufteilung herangezogen.
Bisher wurde jedoch die Aufteilung der Reinigungsverantwortung in der Siedlung nach Wohneinheiten gehandhabt, dies bedeutetet dass ein Mieter einer Wohnung von 20 bis 45 m² genausooft wie ein Mieter einer Wohnung von 50 bis 133 m² die Hausreinigung anteilsmäßig durchzuführen hatte !!!!
Die Reinigung der Siedlung lief in der ersten Aprilwoche an und wurde vorbildlich von den Haubetreuern ausgeführt.
Wobei die Gangfenster geputzt, die Gehsteige gekehrt, die Plätze der Müllcontainer gesäubert, die aufgestellten Papierkörbe entleert, die Hauseingangstüren gereinigt, Spinnweben im Stiegenhaus entfernt, die Straße im Planschbeckenbau und rund um die Sandkiste gesäubert, die Stiegen gekehrt und gewaschen, als auch die Eingangs- und Stiegenbeleuchtungen gereinigt, überprüft und erneuert wurden.
Mit einem Satz gesagt, die nunmehrige Lösung der Hausreinigung wird mit etwas höheren Betriebskosten, jedoch mit gerechterer Verteilung dieser und effektiverer Durchführung, wahrgenommen werden und die Siedlung sieht gleich schöner aus.
Mieter, welche durch diese Maßnahme ihren (unversteuerten !!) Nebenjob nunmehr verloren haben und Mieter mit größeren Wohnflächen bzw. mit geringeren Reinigungsflächen sind gegen die nunmehr von Wiener Wohnen eingeschlagene Vorgangsweise, jedoch alle Mieter mit denen ich bisher gesprochen habe befürworten die neue Reinigung.
Der Vereinsvorstand der Mieter und Hausgärtner der Wohnsiedlung Schmelz und der im Verein eingebundene Mieterbeirat haben die Mieter mit Aushang informiert, dass rechtliche Schritte gegen die Vorgangsweise von Wiener Wohnen in Erwägung gezogen werden und dass die Mieter weiter ihre bisherige Haustour ausführen sollten !!!!!?????!!!
Überdies plant der Vereins- und Mieterbeiratsvorstand mit Hilfe der Mietervereinigung einen Musterprozess gegen Wiener Wohnen zu führen und fordert Mieter auf welche eine Rechtsschutzversicherung hätten sich der Klage anzuschließen.
Die Mietervereinigung wird jedoch nur für Mitglieder (Jahresbeitrag Euro 56,00) tätig und es sollten sich Mieter welche sich dieser Klage anschließen bewusst sein, dass bei Klagsverlust die Kosten von den Klagsparteien zu tragen sein werden (siehe § 37 Mietrechtsgesetz, BGBl. Nr. 520/1981 in der geltenden Fassung).
In einer Hauptversammlung des Vereines der Mieter der Siedlung wurde die generelle Mitgliedschaft aller Mieter zur Mietervereinigung mehrheitlich abgelehnt und nach eineinhalb Jahren gekündigt. Somit sind nur etwa sieben bis acht Mieter der Siedlung Mitglied bei der Mietervereinigung!!!
Die Vereinigung der Wiener der Mieterbeirätinnen hat in ihrem Magazin "Unser Gemeindebau" in der Ausgabe Frühjahr 2016 ausgeführt, dass eine Umfrage in der Siedlung mit einer Unterschriftenliste durchgeführt worden sei und dass 67 Prozent für die Fortführung der bisherigen Haustourregelung sind, 30 Prozent wurden nicht angetroffen und 3 Prozent (!!!!!!!) für die neue Hausreinigung durch die Wiener Wohnen Hausbetreuungs GmbH stimmten.
Nur hat der Verfasser dieses Artikels nicht dazugeschrieben wann die Umfrage bei wie vielen Mietern erfolgte!!
Ich wurde bisher nicht gefragt und alle Mieter mit welchen ich sprach kennen keine Unterschriftenliste !!!
Nachtrag vom 22.4.2016:
Am 21. und 22. April 2016 waren die Hausbetreuer von Wiener Wohnen Hausbetreuungs GmbH wieder am Werken und haben ihre Aufgaben vorbildlich durchgeführt.
In den 49 Jahren welche ich nunmehr in der Siedlung wohne war der Planschbeckenhof noch nie so sauber gekehrt, die Mistplätze gereinigt und alle Papierkörbe entleert, wie in diesen drei Wochen seit die nunmehr eingesetzte Hausbetreuung tätigt ist.
Alle Bewohner der Siedlung, mit welchen ich in diesen drei Wochen gesprochen habe schließen sich dieser Meinung an und verstehen die Vorgangsweise des Vereinsvorstandes, des Mieterbeirates und der Mietervereinigung in dieser Angelegenheit überhaupt nicht, denn nun ist die Siedlung wieder sauber, wie in alten Zeiten!!!!!!!!!
Daher weiter so und nicht anders!!!
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