Informationsangebot, das allen zusteht
Kommentar von Bezirksblätter-Chefredakteurin Stefanie Schenker
Nein, die Forderung, Josef Thoraks Werke in Salzburg in ihren historischen Kontext eingebettet und entsprechend kritisch zu kommentieren, ist kein "Gesinnungsterror". Terror – ob von links, rechts oder ohne ideologischen Hintergrund – sieht anders aus. Dass FPÖ-GR Erwin Enzinger das Ansinnen, Thorak nicht weiterhin unkommentiert in Salzburg stehen zu lassen, mit "Terror" in Verbindung bringt, ist sprachlich betrachtet entlarvend. Zur Sache selbst: Natürlich braucht es entsprechende Zusatztafeln. Kunst braucht ohnehin Vermittlung – für Werke, die in einem historischen Zusammenhang wie dem Nationalsozialismus stehen, gilt das in besonderem Maß. Damit wird man keinen einzigen Neonazi bekehren, aber darum geht es auch nicht. Es geht um ein Informationsangebot, das jedem Betrachter zusteht.
Lesen Sie auch:Zwischen Nazikult und "Gesinnungsterror"
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.