Sozialer Wohnbau: „Barrierefreiheit nicht verhandelbar!“

Foto: Schenker

SALZBURG. Die Kostentreiber im sozialen Wohnungsneubau standen Montagabend, 30. November 2015, im Fokus einer Tagung der Verbands Gemeinnütziger Bauvereinigungen in St. Virgil. Salzburgs Sozial-Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer betonte, dass es auch im Interesse der Stadt sei, überbordende Vorschriften des österreichischen Normungsinstituts (Austrian Standards) infrage zu stellen.

Hagenauer: "Das ist ja, wie viele nicht wissen, eine private Institution. Da wird auch viel Lobbying der Bauwirtschaft betrieben. Und manche Vorschriften lassen die Baupreise unverhältnismäßig in die Höhe schnalzen. Was letztlich Mieter und Steuerzahler trifft. Hier gehört ein Riegel vorgeschoben. Der Landesgesetzgeber muss nicht alles schlucken, was da vorgeschlagen wird. Hier erwarte ich mir mehr Engagement und 'kostenbewusstere' Gesetze."

Barrierefreiheit & Freiraum ein Muss

Für die Vizebürgermeisterin "absolut nicht verhandelbar" ist die Barrierefreiheit. Diese werde oftmals mit Kostenargumenten abgelehnt. "Zu Unrecht, wie sich zeigt. Wird Barrierefreiheit bei Neu- und Umbauten nicht oder nur ansatzweise berücksichtigt, steigen die nachträglichen Kosten barrierefreier Adaptierungen um ein Vielfaches. Meist um mehr als 500 Prozent, wie Erfahrungsberichte des österreichischen Netzwerkes Barrierefrei zeigen", so Hagenauer.

Werde "Design for all" hingegen in allen Phasen umgesetzt, ergeben sich bei mittelgroßen Projekten Mehrkosten von lediglich 1,8 Prozent, bei Großprojekten nur von 0,15 Prozent der Gesamtbaukosten (Studie der ETH-Zürich). Diesen überschaubaren baulichen Mehrkosten, stünden bei nicht-barrierefreien Bauten volkswirtschaftliche Folgekosten in Höhe von 3,2 Milliarden Euro gegenüber (Stürze, Verletzungen, nachträgliche Sanierungen).

Auch bei der Freiraumgestaltung dürfe nicht gespart werden, sagt Hagenauer. Eine bewohnerzentrierte Freiraumplanung helfe Konflikte vorzubeugen und erspare hohe Sozialkosten im Nachhinein, die durch Konfliktbewältigung und nötige, begleitete Gemeinwesenarbeit entstünden.

Entscheider nicht dabei

Kritik übt die Vizebürgermeisterin daran, dass bei der hochkarätigen Veranstaltungen jene, die es wirklich in der Hand haben, nicht anwesend waren: "Sowohl von der für das Baurecht zuständigen Landespolitik als auch vom Normungsinstitut (Austrian Standards) war niemand dabei."

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