Salzburg: Das Wandern ist des Müllers Lust
Sportmediziner Josef Niebauer verrät, was man beim Wandern beachten muss und wie man ans Limit geht.
SALZBURG. Wenn man "Sport" hört, denkt man sofort beispielsweise an Fußball, Schifahren oder auch Tennis. Doch auch das Wandern ist eine Sportart, die vor allem ältere Menschen, aber auch junge Leute gerne betreiben. "Das Wichtigste für den Körper und seinen Organismus ist die Bewegung. Wenn man keinen 'Sport' macht, ist das ganz schlecht", so Josef Niebauer, Sportmediziner am Salzburger Landesklinikum. Das fängt schon mit Kleinigkeiten an. Der Weg vom Auto bis zum Arbeitsplatz ist im Prinzip schon ein "kleiner Wandertag". "Wandern ist da schon vielseitig. Es ist auch ein Spaziergang mit Freunden, wo es beispielsweise leicht bergauf oder bergab geht, schon ein gutes Training dafür", so der ehemalige Leis- tungssportler aus Salzburg.
Auf die Schritte achten
Dabei ist auf die Schrittlänge zu achten. Wenn ich mit gleichmäßigem Tempo und ebensolcher Schrittlänge auf den Mönchsberg gehen und mich dabei mit meinem Gegen- über noch normal unterhalten kann, ist das ein Zeichen für einen gesunden Körper. "Ist dies nicht der Fall, sollte man an seiner Ausdauer trainieren", empfiehlt Niebauer, Intervalle einzuplanen. Einen weiteren guten Tipp gibts für den Weg hinunter: "Auch wenn man es nicht glaubt: Bergab gehen ist für die Muskulatur anstrengender als hinauf. Es kommt uns nur nicht so vor, weil sich unser Kreislauf beruhigt beim Runtergehen", so der Mediziner, der empfiehlt den Weg ins "Tal" eher mit Serpentinen zu suchen.
Gefährlichste Sportart
Dass dieses Ausdauer-Training auch beim Wandern wichtig ist, zeigen Statistiken, wonach Wandern zu den gefährlichsten Sportarten mit den meisten Todesfällen zählt. "Hierbei spielt das Alter eine Rolle. Viele Wanderer sind schon in Pension oder kurz davor. Da ist das Herzinfarkt-Risiko natürlich höher", erklärt der Sportmediziner und fügt an, "dass man es nicht unterschätzen darf, wenn man mit 30 Jahren noch 20 Kilometer gegangen oder gelaufen ist, dies aber, nach Jahren der Pause, nicht mehr drauf hat".
Er spielt darauf an, immer sein persönliches und körperliches Niveau zu halten und auch ab und an in die "Werkstatt" zu gehen. Für eine gesunde Betreibung des Sports ist eine Vorsorgeuntersuchung sehr von Vorteil. "Dort werden etwaige 'Schäden' lokalisiert und man kann sie dadurch beheben. Das veraltete Klischee, dass man bei einer Verletzung nur mehr im Schaukelstuhl sitzt, ist schon längst passé", sagt er lachend.
Zum Schluss noch ein Tipp vom Experten: "Man sollte seine Stärken und Schwächen gut kennen. Besonders wichtig ist auch, nicht eine jahrelange Pause zu machen, sondern dauernd in Bewegung zu sein. Denn nur so kann man beim Wandern sein Herz-Kreislaufsystem und seine Beinmuskulatur stärken".
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