Die Kunst des Flechtens

Über ein halbes Jahrhundert übt Johann Reiter das alte Handwerk schon aus.
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In Osttirol gibt es sie noch - Frauen und Männer, die sich auf althergebrachte Arbeitstechniken verstehen und diese auch anwenden. In unserer heurigen Sommerserie widmen wir uns dem Thema "Altes Handwerk". Wir möchten unseren Leserinnen und Lesern dabei traditionelle Handwerksberufe und -techniken präsentieren und auf anschauliche Weise näher bringen.
Einer von ihnen ist der Korbflechter Johann Reiter aus Anras. Schon seit über 50 Jahren übt er das Korbmacherhandwerk, das er als 12-Jähriger von seinem Vater erlernt hat, aus. "Für mich ist es ein wunderbares Hobby, dem ich großteils während der Wintermonate nachgehe, wenn es auf dem Hof weniger Arbeit gibt", erklärt der 63-Jährige.

Freude am Handwerk

Sein wichtigstes Arbeitsmaterial sind dabei die Haselnuss-Stäbe. Aus ihnen werden die Schienen (Wittern) zum Flechten gespalten, vom Rest des Stabes werden die so genannten "Rippen" für das Grundgerüst des Korbes gemacht. Ungefähr drei Tage benötigt Reiter, um zum Beispiel einen Buckelkorb fertigzustellen. Die verschiedenen Flechtwerke werden ausschließlich in Handarbeit gefertigt, somit ist jedes Stück ein Unikat. Zudem sind die Körbe qualitativ hochwertig und unterscheiden sich von Massenprodukten in Techniken, Materialien, Form und Farbe.

Zeit spielt keine Rolle

"Die Zeit darf bei diesem Hobby keine Rolle spielen. Und reich werden kann man damit auch nicht. Es geht in erster Linie um die Freude am Handwerk", erklärt Reiter und erinnert sich ins Jahr 1966 zurück: "Damals habe ich meinen ersten Buckelkorb verkauft. Um 120 Schilling."
Damit das alte Handwerk nicht in Vergessenheit gerät, gibt Reiter sein Wissen rund um das Korbflechten im Rahmen von Kursen weiter und auch bei diversen Handwerks- und Bauernmärkten kann man dem 63-Jährigen beim Werkeln über die Schulter schauen.

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