Voith Paper: Stadler fordert Verhandlungen

Bürgermeister Mag. Matthias Stadler setzt sich für die Voith-MitarbeiterInnen ein und will Gespräche mit dem Management über den geplanten Job-Abbau in St. Pölten führen. | Foto: mss/Vorlaufer
  • Bürgermeister Mag. Matthias Stadler setzt sich für die Voith-MitarbeiterInnen ein und will Gespräche mit dem Management über den geplanten Job-Abbau in St. Pölten führen.
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ST. PÖLTEN (red). Wie der Voith Konzern kürzlich bekanntgab, soll die Walzenfertigung von Papiermaschinen am Standort St. Pölten bis Ende März 2016 eingestellt werden. 200 Mitarbeiter sind von der Maßnahme betroffen. St. Pöltens Bürgermeister Stadler stellt die Entscheidungen des Managements in Frage und fordert Verhandlungen über den geplanten weiteren Job-Abbau.

„Nach meinen Informationen handelt es sich bei der Schließung von Voith Paper und der Entlassung von weiter 150 Mitarbeitern am Standort St. Pölten um eine 'angedachte Maßnahme'. Es gibt für die Umsetzung noch keine Beschlussfassung im Aufsichtsrat“, kommentiert Stadler die Absichtserklärung des Managements.

Soziale Verantwortung

„Es ist für mich völlig unverständlich, dass bei einem Unternehmen, das hohe Gewinne schreibt, so viele Mitarbeiter gehen müssen. Jeder weiß, dass ich mich für großzügige Rahmenbedingungen für die Wirtschaft einsetze. Es kann aber nicht sein, dass Unternehmen diese Rahmenbedingungen schamlos ausnutzen. Es ist klar, die Arbeitslosenrate nimmt zu, wenn Unternehmen nur zur Gewinnoptimierung der Eigentümer zahlreiche Mitarbeiter kündigen. Es geht hier um Gerechtigkeit und ich fordere das soziale Gewissen und die Verantwortung der Unternehmer für die Gesellschaft ein“ so Stadler.

Stadler hinterfragt Entscheidungen des Managements

Im Jahr 2013 wurden bei Voith Paper in St. Pölten bereits 250 Mitarbeiter gekündigt. Die Konzernleitung habe damals dem St. Pöltner Bürgermeister die Reduktion der Arbeitsplätze in einem Schreiben „als Grundvoraussetzung, damit wir in den nächsten Jahren als gesundes und profitables Unternehmen agieren können“ mitgeteilt. Stadler dazu: „Man muss sich die Frage stellen, warum mit den letzten sehr schmerzlichen Reduktionen des Personalstandes die gewünschte Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit nicht eingetreten ist, und ob hier von der Konzernleitung die richtigen Entscheidungen getroffen wurden. Ich habe schon damals davor gewarnt, dass durch die Reduktion die Sparte Papiermaschinen in eine nicht konkurrenzfähige Produktionsgröße rutschen könnte. Möglicherweise hat man auch auf das falsche Pferd gesetzt. Papiermaschinen für Verpackungen haben Zukunft, weil Kunststoffverpackungen für die Umwelt als immer problematischer angesehen werden. Stattdessen setzte man auf graphische Papiermaschinen, wo die Produktion in Heidenheim angesiedelt war. Was uns jetzt als Neuaufstellung des Voith Konzerns präsentiert wird, könnte auch der Versuch sein, Fehlentscheidungen des Managements auf Kosten der fleißigen Mitarbeiter zu kaschieren.“

Das St. Pöltner Stadtoberhaupt kritisiert allgemein die Verlagerung von Produktionsstätten nach Asien oder in Billiglohnländer: „Zuerst verlagern Unternehmen die Produktion von Europa nach Asien und tun dann überrascht, dass dieser Wirtschaftsraum boomt und der europäischen Wirtschaft schadet.“
Darüber hinaus gelten die Voith-Mitarbeiter weltweit als besonders qualifiziert. Mit deren Kündigung gehe wertvolles Knowhow für das Unternehmen verloren.

Verhandlungen werden gefordert

„Wir werden mit der Konzernleitung und der Familie Voith umgehend das Gespräch suchen und ausloten, welche Möglichkeiten und Perspektiven es für Voith Paper am Standort gibt. Es wurde uns bisher immer versichert, dass Voith zum Standort St. Pölten steht. Die Mitarbeiter von Voith können sich auf unsere Unterstützung verlassen und wir setzen uns dafür ein, dass die Konzernspitze die angedachten Maßnahmen verwirft. Mir ist bewusst, es wird schwierig werden, die Pläne des Managements abzuändern", so Stadler.

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