Rekordbudget in der Gemeinde Zams

Bgm. Siegmund Geiger (Mitte) legte dem Zammer Gemeinderat ein Rekordbudget für 2015 vor.
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ZAMS (otko). Bei der Sitzung des Zammer Gemeinderates vergangenen Montag stand der Beschluss des Voranschlags 2015 auf der Tagesordnung. "Der heurige Haushalt ist gegenüber 2014 um eine Million höher. Solch eine Summe hatten wir in Zams noch nie, was mit der geplanten Umsetzung von insgesamt 26 Vorhaben zusammenhängt", blickte Bgm. Siegmund Geiger auf das Rekordbudget.
Den ordentlichen Haushalt budgetiert Bgm. Geiger mit rund 10,1 Millionen Euro (2014: 9,8 Millionen Euro). Für Investitionen stehen im außerordentlichen Haushalt 3,8 Millionen Euro (2014: 3 Millionen Euro) zur Verfügung.

Viele Großprojekte

Die größten Projekte sind der Bau des Gemeindebauhofs (1,547.100 Euro), Errichtung der Wasserversorung Zams-Ost (Finais) 380.000 Euro, Ankauf Fahrzeug FFW Zams 300.700 Euro, Errichtung Kreuzung Buntweg-B171 250.000 Euro, Baumaßnahmen Abwasserbeseitigung Unterengere-Auf der Höhe 150.000 Euro und Errichtung Abwasserbeseitigung Zams-Ost (Finais) 450.000 Euro.
Für die Ausfinanzierung der Beteiligung am Kraftwerk Stanzertal sind 151.800 Euro und für die Projektentwicklungsgenossenschaft Landeck-Zams 68.000 Euro vorgesehen. Schließlich sind für die Venet Bergbahnen AG im Zammer Budget rund 441.900 Euro (2013: 358.000 Euro) budgetiert, darunter 123.800 als einmalige Kosten für die Beschneiung in Rifenal.

Rücklagen schrumpfen

Aufgrund der Investitionen steigt der Schuldenstand der Gemeinde Zams kräftig an. Rund 5,36 Millionen Euro Verbindlichkeiten (2014: 4,06 Millionen Euro) werden Ende 2015 zu Buche stehen, was einem Verschuldungsgrad von 47,2 Prozent entspricht (2013: 24,86 Prozent). Die Pro-Kopf-Verschuldung der Zammer Bevölkerung liegt bei 1.611 Euro (2014: 1.338 Euro).
Auch die Rücklagen werden weiter schrumpfen. Laut Voranschlag gehen sie von 777.500 auf 602.700 Euro zurück.

Grundstückverkauf notwendig?

"Es ist ein mutiges Budget, aber die Erstellung war schwierig. Die enthaltenen Projekte wie die Erschließung in der Finais oder der Umbau der Kreuzung Buntweg dienen der wirtschaftlichen Weiterentwicklung von Zams", lobte Bgm. Geiger das Zahlenwerk. Es müsse aber die Budgetdisziplin eingehalten werden.
"Der finanzielle Spielraum wird enger, aber alle Fraktionen haben die Beschlüsse mitgetragen. Wir müssen bei der Umsetzung der Projekte aber auf die Kontenkontrolle achten", stellte Vizebgm. Josef Reheis fest.
AZL-Chef Dr. Georg Steinwender kritisierte einen geplanten Grundverkauf: "Bei diesem Grundstück in der Unterengere ist eine Wertsteigerung zu erwarten. Stattdessen sollten wir aus wirtschaftlicher Sicht ein Darlehen zu den aktuell günstigen Konditionen aufnehmen und nicht das Familiensilber verscherbeln." Bgm. Geiger konterte, dass wahrscheinlich nicht alle angeführten Projekte auch heuer umgesetzt werden können. Der Grundstücksverkauf sei als letztes Mittel vorgesehen.
"Trotz Rekordzahlen müssen wir aber einen Gang zurückschalten. Bei gewissen Projekten neigt man über das Ziel hinaus zu schießen. Mit dem Budget haben wir 30 Prozent mehr Schulden und 10 Prozent weniger Rücklagen", unterstrich GR Mathias Venier (FPÖ). Als "grenzwertig" bezeichnete GV Herbert Frank (SPÖ) das Zahlenwerk. "Auch 2016 wird die Budgeterstellung nicht einfacher und mit der Erweiterung des Seniorenzentrums steht bereits das nächste große Projekt an", mahnte Frank.
Der Voranschlag wurde schließlich mit 12 Ja-Stimmen (ÖVP, SPÖ, FPÖ) angenommen. Die drei AZL-Mandatare stimmten dagegen, da der Antrag anstelle des Grundverkauf ein Darlehen aufzunehmen abgelehnt wurde.

Bgm. Siegmund Geiger (Mitte) legte dem Zammer Gemeinderat ein Rekordbudget für 2015 vor.
Die Kreuzung Buntweg-B171 muss für das geplante Dienstleistungs- und Handelszentrum Kaifenau bzw. die geplante McDonald's-Filiale umgebaut werden.
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