Dschihadismus: St. Pöltner drohen fünf Jahre
15-Jähriger wurde bereits im Mai 2015 verurteilt. Am Donnerstag muss er sich erneut vor Gericht verantworten.
ST. PÖLTEN (jg). Im vergangenen Mai wurde er zu einer teilbedingten Haftstrafe von zwei Jahren verurteilt. Damals soll er unter anderem geplant haben, den Wiener Westbahnhof in die Luft zu sprengen und für den Islamischen Staat in den Dschihad zu ziehen. Nun wird dem mittlerweile 15-jährigen St. Pöltner erneut vorgeworfen, sich an der Terrororganisation beteiligt zu haben, indem er insgesamt drei Personen im persönlichen Gespräch von der Ideologie des IS zu begeistern versuchte. Darüber hinaus soll er versucht haben, einen weiteren Jugendlichen dazu zu überreden, mit ihm nach Syrien zu gehen und in den Dschihad zu ziehen. Über das Handy soll der Angeklagte dem Jugendlichen dazu Propagandamaterial des IS übermittelt haben.
Laut Anklageschrift habe sich der St. Pöltner im Ermittlungsverfahren nur "abschwächend geständig gezeigt". Nach anfänglichem Leugnen habe er allerdings zugegeben, kurz nach seiner bedingten Entlassung neuerlich nach IS-Propagandavideos im Internet gesucht und diese angesehen zu haben. Dem Jugendlichen droht nun eine Strafe von bis zu fünf Jahren Haft.
Laut dem Verteidiger Rudolf Mayer gab der Jugendliche hinsichtlich der Vorwürfe indes an, dass dessen Bekannte bereits Islamisten gewesen seien und daher auch niemand von der Ideologie des IS zu begeistern gewesen wäre. Laut Andrea Humer, Vizepräsidentin des Landesgerichts St. Pölten, sei zu erwarten, dass die Verhandlung am Donnerstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet.
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