Rupert Voglauer: Ab 1946 hatte ich Zeit für Kunst
Rupert Vogelauer ist für die St. Pöltner ein Begriff. Wir besuchten ihn aus einem ganz besonderen Grund.
ST. PÖLTEN (ah). Dieses Jahr ist es 75 Jahre her, dass Rupert Vogelauer eine Lehre als Maschinenschlosser bei den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) begann. An diese Zeit erinnert sich der renommierte Künstler gerne zurück, deshalb schenkte er der Lehrlingswerkstätte St. Pölten nun einen ganz besonderen Holzschnitt.
Kunst für die Lehrlinge
Der 92-jährige Vogelauer ist in der Kunstszene kein Unbekannter, war er anno dazumal schließlich Gründungsmitglied der niederösterreichischen Holzschneidervereinigung XYCRON, der XYLON Österreichs und des Kulturvereins der Eisenbahner. "Mein Werk, das ich den Lehrlingen geschenkt habe, zeigt die Sicht vom Lehrlingsgebäude auf das gesamte Werkstättengelände."
Es war ihm einfach ein Anliegen, dass man Kunst weitergeben solle.
Vielfach ausgezeichnet
Als die Bezirksblätter Vogelauer zum Interview treffen, weist er auf einige seiner Auszeichnungen hin. "Das ist beispielsweise meine goldene Verdienstmedaille des Landes Niederösterreich, die ich 2011 erhalten habe. Bescheiden ist Vogelauer trotz seiner zahlreichen Auszeichnungen aber nach wie vor: "Ich habe damals einfach schon als Kind ein Talent für das Zeichnen gehabt", erinnert sich der pensionierte ÖBB-Bedienstete.
Die Kunst hat sich seiner Meinung nach in den letzten Jahrzehnten gewandelt. "Heute ist Kunst etwas für alle Generationen. Man muss sich vorstellen, dass man in der St. Pöltner Nachkriegszeit einfach keine Zeit für Kunst hatte. Heute holen viele ältere Generationen dieses Bedürfnis nach. Schön ist auch, dass gegenwärtig die Generationen gemeinsam Kunst machen."
Als Vogelauer von Generationen spricht, erzählt er im selben Atemzug, dass er seit 1980 jährlich mit Kindern in Prinzersdorf malt. Auch heute noch - jedes Jahr arbeitet er mit den Kindern an Werken, die dann im Rahmen der "NÖ Tage des offenen Ateliers" ausgestellt werden.
Kunst begann nach Krieg
Nach seinem Kriegsdienst, wo er als Segelflieger im Einsatz war, nahm er Unterricht im Malen und Zeichnen. Heute blickt er auf ca. 50 bis 60 Holzschnitte und zahlreiche Aquarelle zurück. "Meine verstorbene Gattin hat mich immer ermutigt, weiterzumachen, sie hat wohl gespürt, dass ich in der Kunst aufgehe."
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