Bürgermeister Gerhard Mock: "Einkaufszentrum wurde zerdiskutiert"
Der St. Veiter Bgm. Gehard Mock über Ausbau der Klagenfurter Straße, Handel und Asylpolitik.
WOCHE: Wann kommt die Begegnungszone in der Klagenfurter Straße?
GERHARD MOCK: Es kommt keine reine Begegnungszone, das wäre aufgrund der Ein- und Ausfahrten nicht machbar. Die Straße verläuft nach dem Umbau nicht mehr kerzengerade. Wir planen eine Bürgerversammlung.
Wie hoch sind die Kosten der Umgestaltung?
In rund einem Monat wissen wir die Kosten. Es hängt vom Land ab, ob die Gelder heuer oder 2017 bereit gestellt werden. Je nachdem starten wir im Herbst dieses Jahres oder im Frühjahr 2017.
Wenn die städtische Bücherei nach dem Umbau in das "Weiße Lamm" zieht, was passiert mit dem Münzturm?
Vielleicht finden wir einen Investor. Oder ich könnte mir dort eine Wohnung oder Büroflächen vorstellen. Das wird aber erst im nächsten Jahr aktuell.
Es schließt ein Geschäft am Hauptplatz, weitere Geschäftslokale stehen leer.
Wir suchen immer Investoren. Mit dem Bundesdenkmalamt haben wir mittlerweile eine gute Gesprächsbasis. Beim ehemaligen Sport Moser sind Wohnungen geplant, unten soll eine Geschäftsfläche entstehen. Das Denkmalamt hat die ersten Pläne schon abgesegnet. Aber auch Haus- bzw. Geschäftslokalbesitzer müssen sich nach Mietern bemühen.
Sollte Ihrer Meinung nach der Handel aktiv werden?
Ich schätze den Begriff Einkaufszentrum für die Innenstadt, es spiegelt das urbane Leben wieder. Nur muss sich der Handel Gedanken über die Öffnungszeiten machen. Denn in einem EKZ sind die Geschäfte Samstag bis ca. 17 Uhr offen. Wir brauchen eine einheitliche Öffnungszeitenregelungen, aber das predige ich schon seit Jahren. Auch der Handel ist gefordert, von sich aus Aktionen zu setzen.
Wie steht es mit dem EKZ beim Fuchspalast?
Wie es einmal geplant war, ist es kein Thema mehr. Dass es sich rentiert braucht man bis zu 15.000 m² Verkaufsfläche. Aber das EKZ wurde zerdiskutiert. Am Schluss war es so negativ dargestellt. Es ist wichtig, Leitbetriebe in die Stadt zu bekommen. Nur brauchen diese 1.000 m² zusammenhängende Fläche, das ist schwierig.
St. Veit soll in Summe 183 Flüchtlinge aufnehmen. Wie viele leben schon hier?
Derzeit sind es an die 100 Flüchtlinge. Wir bemühen uns, leer stehende Wohnungen zu bekommen und sie dann Asylwerbern zur Verfügung zu stellen. Ich bin fast jeden Tag mit dem Thema beschäftigt und mit den Betreuern in Kontakt.
Was halten Sie von der österreichischen Asylpolitik?
Österreich muss seriöser mit der Asylpolitik umgehen. Es muss Eintrittskontrollen an den Grenzen geben. Das Flüchtlingsproblem ist ein EU-Problem und wurde zu spät ernst genommen.
Seit 28 Jahren Bürgermeister der Stadt
Bürgermeister Gehard Mock geht ins 28. Amtsjahr: Am 20. Jänner 1989 begann die „Ära Mock" in St. Veit, an diesem Tag wurde er erstmals zum Bürgermeister gewählt. Mock war aber zuvor schon seit 1979 als Gemeinderat beziehungsweise Stadtrat politisch tätig.
Seit seinem Amtsantritt gewann Gerhard Mock fünf Direktwahlen und konnte die absolute Mehrheit der St. Veiter SPÖ im Gemeinderat halten.
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