Wenn Gesundes krank macht: Lebensmittelunverträglichkeit

Oberarzt Dietmar Enko, Labordiagnostik, LKH Steyr. | Foto: gespag
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STEYR. Bauchweh, Blähungen, Verstopfung. Die Ursache dieser Symptome, die oft als Banalitäten abgetan werden, sind nicht selten Lebensmittelunverträglichkeiten gegen verschiedene Kohlenhydrate in der Nahrung.

Der so genannte „Reizdarm“, aber auch häufige Infekte, Ekzeme, Atembeschwerden, Folsäure- und Zinkmangel, chronische Müdigkeit, Kopf- und Gelenksschmerzen sowie Schlafstörungen werden bei Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten beobachtet.
„Immerhin können bis zu 25 Prozent der Menschen in Mitteleuropa Milchzucker, auch Laktose genannt, durch eine genetische Störung nicht richtig verdauen“, weiß Oberarzt Dietmar Enko von der Labordiagnostik des LKH Steyr. Dabei wird das Spaltenzym für Milchzucker ab dem frühen Erwachsenenalter nicht ausreichend produziert. Laktose findet sich überwiegend in Milch und Milchprodukten.

Bei Menschen mit unklaren Bauchschmerzen kann in bis zu 15 Prozent der Fälle auch eine Fruktose- bzw. Fruchtzucker-Unverträglichkeit die Ursache sein. Bis zu 20 Prozent der Betroffenen haben auch mit Sorbit in der Nahrung Probleme. Die genannten Unverträglichkeiten können auch kombiniert auftreten.

Depression durch Kohlenhydrate
An der Universität Innsbruck entdeckten Ärzte, dass Kohlenhydrat-Unverträglichkeit auch die Ursache für Depressionen sein kann. Kohlenhydrate, die im Dünndarm nicht verdaut werden können, führen zu einer explosiven Vermehrung von Dickdarmbakterien. Diese produzieren eine Reihe biogener Stoffe, die über die Blutbahn ins Gehirn eindringen und dort Symptome, unter anderem auch depressive Verstimmung, hervorrufen. In manchen Fällen gelingt bei entsprechender Diät eine Besserung.

Kohlenhydrat-Unverträglichkeiten lassen sich relativ einfach mittels Atemtest diagnostizieren. Bei Laktose-Unverträglichkeit gibt es einen verlässlichen Gentest, den das LKH Steyr anbietet.

Histamin-Intoleranz: Nachweis schwierig
Neuere genetische Untersuchungen haben Forscher auch für die Diagnose von Zöliakie, einer schweren Schleimhautschädigung im Dünndarm, entwickelt. Zöliakie wird durch Gluten, das in vielen Getreidesorten enthalten ist, verursacht. Eine Biopsie der Darmschleimhaut zur Diagnose kann durch diese Gentests in manchen Fällen vermieden werden.

Schwierig zu beweisen ist eine Histamin-Intoleranz, die zu Magen- und Darmproblemen, Kopfschmerzen und Atembeschwerden führen kann. Histamin ist oft in hoher Konzentration in konservierten Nahrungsmitteln oder lange gereiften Produkten wie Rohschinken, Rotwein, Sekt oder Camembert enthalten.

Neben Unverträglichkeiten sind auch Kreuz-Allergien gegen Lebensmittel häufig – zum Beispiel gegen Äpfel, Soja oder Erdnüsse. Bei Allergien bilden sich Antikörper, die im Blut nachweisbar sein können. Kombiniert wird die Diagnostik mittels Provokationstests der Haut beim Haut-, HNO- oder Lungenfacharzt.

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