Langenlebarn ist "heißes Pflaster"

Foto: Grafik: Ubimet

LANGENLEBARN / WIEN (red). Im Juli setzte sich der bislang sehr nasse Sommer 2016 fort: Zahlreiche und oft heftige Regenschauer und Gewitter dominierten große Teile des Monats. Damit kam laut dem Wetterdienst UBIMET gebietsweise mehr als doppelt soviel Regen als in einem durchschnittlichen Juli zusammen. Besonders groß waren die Abweichungen in Teilen der Obersteiermark sowie in Ober- und Niederösterreich. Die Temperaturen lagen österreichweit recht einheitlich rund ein Grad über dem langjährigen Mittel. Die Anzahl der Sonnenstunden entspricht in Summe den durchschnittlichen Werten, mit Defiziten in erster Linie im Alpenbereich. Der Wind spielte abseits von Gewittern keine wesentliche Rolle.

Regensoll übertroffen

Die häufigen und teils unwetterartigen Regenschauer und Gewitter schlagen sich direkt in der Niederschlagsbilanz im Juli nieder: Vom Tiroler Unterland ostwärts, aber auch im östlichen Flachland fiel teils fast die doppelte übliche Monatsregenmenge. „Ganz besonders nass waren Teile der Steiermark, Oberösterreichs und Niederösterreichs“, sagt UBIMET-Meteorologe Josef Lukas. „So kamen etwa in Bad Zell in Oberösterreich 296 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen, das entspricht nahezu der dreifachen dort üblichen Julimenge.“ Aber auch in der niederösterreichischen Landeshauptstadt Sankt Pölten wurde das Regensoll mit 205 Litern um 120 Prozent übertroffen. Mit 347 Liter pro Quadratmeter war insgesamt allerdings der Vorarlberger Ort Schröcken am nassesten.
Schauer und Gewitter waren oft lokal und trafen immer wieder die gleichen Regionen. Am Bodensee, im Oberinntal, im südlichen Osttirol sowie vereinzelt in der Weststeiermark entstand dadurch sogar ein Regendefizit von bis zu 40 Prozent. Der erwartete Regen zum Monatsletzten kann das Defizit aber durchaus noch verkleinern. Am absolut trockensten war es mit 58 Liter pro Quadratmeter in Andau im Nordburgenland.

Sechs Tropennächte in NÖ

Die Temperaturen lagen österreichweit recht einheitlich um ein Grad über dem Mittel. Der Monatshöchstwert wurde mit 36,0 Grad im niederösterreichischen Krems am 11. erreicht. Vor allem in Wien und in den flachen Regionen Niederösterreichs und des Burgenlandes gab es speziell in der zweiten Monatshälfte bis zu sechs Tropennächte in Folge und dazu war es oft drückend schwül. „In der Wiener Innenstadt sank die Temperatur sogar an 18 Tagen nicht unter 20 Grad“, sagt Lukas. Anders als in den Jahren zuvor fiel auf den Bergen im Juli sogar Schnee: Auf der 2.304 m hoch gelegen Rudolfshütte in den Hohen Tauern lagen am 14. sogar 25 Zentimeter Neuschnee und am Tiroler Brunnenkogel wurden am 16. in der Früh -10,9 Grad gemessen.

Sonnenscheindauer im Soll

Die Bilanz der Sonnenscheindauer fällt regional recht unterschiedlich aus: Außerhalb der Alpen ergibt sich mit den erwarteten Sonnenstunden an den letzten beiden Julitagen sogar ein kleines Plus von bis zu 10 Prozent. „Das betrifft etwa große Teile Niederösterreichs, Wiens, des Burgenlandes und der Steiermark aber auch das Rheintal“, sagt Lukas. Anders hingegen in den Alpen: Vom Raum Innsbruck über die Salzburger Gebirgsgaue bis in die Obersteiermark schien die Sonne auf Grund der vielen Wolken um bis zu 20 Prozent seltener als üblich.

Gewitterböen: 108 km/h in Lofer

Der Wind spielte meist nur eine untergeordnete Rolle. Die stärksten Böen wurden in den Niederungen bei Schauern und Gewittern gemessen. Beachtlich waren hier vor allem die 108 km/h am 12. in Lofer in Salzburg sowie die 104 km/h am 5. in Podersdorf, Burgenland und am 12. in Hochfilzen, Tirol.

Extremwerte für Juli 2016 (Stand 29.07.2016, 09:00 Uhr)

Höchste Temperaturen (Bundesland, Tag)
36,0 Grad Krems (NÖ, 11.)
35,9 Grad Langenlebarn (NÖ, 11.)
35,7 Grad Stockerau, Hohenau an der Marchl (NÖ, 11.)

Tiefste Temperaturen dauerhaft bewohnte Orte (Bundesland, Tag)
2,2 Grad Schröcken (V, 14.)
2,4 Grad Sankt Jakob im Defereggen (T, 15.)
3,1 Grad Sankt Leonhard im Pitztal (T, 17.)

Absolut nasseste Orte (Summe 1.7. – inkl. 28.7.)
347 l/m² Schröcken (V)
314 l/m² Kössen (T)
306 l/m² Bad Ischl (OÖ)

Absolut trockenste Orte (Summe 1.7. – inkl. 28.6.)
58 l/m² Andau (B)
60 l/m² Bad Tatzmannsdorf (B)
64 l/m² Köflach (St)

Sonnigste Orte (Sonnenstunden 1.7. – inkl. 28.6.)
272 Std. Mörbisch (B)
267 Std. Eisenstadt (B)
266 Std. Andau (NÖ)

Höchste Windspitzen in den Niederungen (Bundesland, Tag)
108 km/h Lofer (S, 12.)
104 km/h Hochfilzen (T, 12.), Podersdorf (B, 5.)
101 km/h Golling(S, 12.)

Rückfragehinweis
Josef Lukas, Communication Expert Meteorology
Tel: +43 (0)1 263 11 22 331, Mobil: +43 (0)664 832 33 91
E-Mail: jlukas@ubimet.com

Über UBIMET:
UBIMET ist ein global führender Anbieter meteorologischer Prognosesysteme, Auskünfte und maßgeschneiderter Dienstleistungen. Bei allen Services legt UBIMET größten Wert auf Qualität und die Erfüllung von Kundenbedürfnissen.

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