Leserbrief von Jakob Haselauer aus Reichenau
Zu Artikel "Bauernhofkatzen müssen kastriert werden", vom 7. 4. 2016
Sie schreiben, dass Jungkatzen schwer vermittelbar sind und daher bisher brutal erschlagen wurden. Die Methode gehört Ihrer Meinung nach ins Mittelalter.
Können Sie mir Ihre Meinung zu den männlichen Küken verraten? Statistisch gesehen ist jedes zweite ausgebrütete Ei ein Gockerl. Diese sind zur wirtschaftlichen Aufzucht nicht geeignet. Erstens legen sie keine Eier, und zweitens setzen die bei der Mast nicht so viel Fleisch an, man muß bei gleicher Futtermenge mit 20 Prozent weniger Fleisch rechnen. Diese Tiere werden vergast. Ja, vergast.
Der Unterschied zum Erschlagen ist, dass sie beim Vergasen einen längeren Überlebenskampf haben. Beim Erschlagen sind sie gleich tot, beim Vergasen braucht's länger.
Was auch längst ins Mittelalter gehört und im Aufsatz nicht drinnen steht (sonst kommt man mit der Kolumne nicht aus) ist die Praxis, Schwangerschaften zu unterbrechen. Da geht es nicht um Katzerl, da geht's um echte Menschen. Die halt das Pech haben, noch nicht geboren zu sein und daher leider keinen ausreichenden gesetzlichen Schutz genießen. Irgendwo sind schon die Prioritäten schief. Sie schreiben auch nicht, wie ein Bauer die Mäuse fangen soll, wenn in 15 Jahren die Katzen ausgestorben sind.
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