"Die Kritik von Reinhart Rohr hat weh getan"
Er war 18 Jahre lang Bürgermeister von Finkenstein. Am 15. März wurde Walter Harnisch (SPÖ) abgewählt. Nun gibt er via WOCHE bekannt: "Ich höre auf."
FINKENSTEIN (kofi). Es war im Raum Villach die bemerkenswerteste Entscheidung bei der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl: Finkenstein Langzeit-Chef Walter Harnisch wurde in der Stichwahl von VP-Herausforderer Christian Poglitsch überrundet – und damit abgewählt.
Seither rätselt man in Finkenstein: Macht Harnisch (69) als Vizebürgermeister weiter oder schmeißt er hin? Via WOCHE lüftet er das Geheimnis...
WOCHE: Haben Sie zu einer Entscheidung gefunden?
HARNISCH: Ja, das habe ich. Ich werde am Dienstag den Gemeinderat darüber informieren, dass ich meine politische Laufbahn beende. Ich trete zurück und ziehe mich ins Privatleben zurück.
Was gab letztlich den Ausschag für Ihre Entscheidung?
Jetzt müssen die Jungen ran. Peter Salbrechter (führt mit seiner Ehefrau Katharina Gregori-Salbrechter die Finkensteiner Nudelfabrik, Anm.) wird als 1. Vizebürgermeister in den Gemeindevorstand einziehen. Er ist 33 Jahre alt und war bisher einfacher Gemeinderat.
Diese Verjüngung - hat die auch mit der Kritik von Bezirksparteichef Reinhart Rohr zu tun, der Ihnen diesbezüglich Defizite vorwarf?
Schauen Sie, diese Interviews, die Rohr mit Ihnen und mit den Kollegen der Kleinen Zeitung geführt hat, haben wirklich weh getan. Ich war 36 Jahre lang für die SPÖ im Finkensteiner Gemeindevorstand und dann erzählt mir Rohr über die Zeitungen, was ich falsch gemacht habe. Das war nicht sehr hilfreich. Vor allem aber war es eine große Enttäuschung. Das habe ich Rohr auch mitgeteilt.
Aber die Überalterung Ihrer Partei konnte man doch gut argumentieren. Sie werden 70.
Und das, glauben Sie, weiß ich nicht? Ich hätte gerne einem Jüngeren Platz gemacht. Aber Tatsache ist: Für den Wahlkampf war keiner weit genug.
Wie enttäuschend war die Wahlniederlage gegen VP-Mann Christian Poglitsch?
Sehr enttäuschend. Das habe ich nicht erwartet. Poglitsch übrigens auch nicht. Aber mittlerweile habe ich die Niederlage überwunden. Jetzt bin ich Pensionist.
Was macht der Pensionist Walter Harnisch in seiner Freizeit?
Er wird mehr Zeit für seine Frau haben. Für seinen Garten. Und für seine Leidenschaft, das Reisen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.