Kündigung der "Forever"-Abos: Fans drohen dem VSV mit Klage
Die Abschaffung der günstigen Abos sei eine wirtschaftliche Notwendigkeit, sagt die VSV-Führung. Sie ist rechtlich nicht zulässig, entgegnen erzürnte Fans.
VILLACH. "Preise wie in Hollywood", "Sauerei", "viel zu teuer". Die Ankündigung des Eishockyvereins VSV, die Abo-Preise heuer deutlich zu erhöhen, sorgt für Unmut bei manchen Fans.
Neben einer gesetzlich bedingten Erhöhung alle Preise um 13 Prozent (das Geld geht an den Staat, nicht an den VSV) stößt vor allem die Kündigung der so genannten "Forever"-Abos den Betroffenen sauer auf. Diese Abos wurden vor 15 Jahren erfunden und sollten preislich – dem Namen entsprechend – für ewig gelten bzw. nur um die jährliche Inflationsrate erhöht werden.
1.100 Betroffene
Jetzt aber streicht der VSV diese im Vergleich zum Standard-Abo günstige Sonderform – und 1.100 Fans sind davon betroffen. Zum Verständnis: Wer einen reservierten "Forever"-Stehplatz hatte, zahlte dafür in der vergangenen Saison 230 Euro. Künftig sind es, wie für alle anderen auch, 400 Euro.
Dazu heißt es aus dem VSV-Management: "Diese Abos waren wirtschaftlich ein Fehler, wir können sie uns nicht mehr leisten." In Zahlen: Sollten alle 1.100 Fans ihre einstigen "Forever"-Steh- und Sitzplatz-Abos in normale Abos umwandeln, so sind dies für den VSV Mehreinnahmen von rund 250.000 Euro. "Damit finanzieren wir umgerechnet vier Legionäre", rechnet die Klubführung vor: "Ohne dieses Geld wären wir nicht mehr konkurrenzfähig." Man könne nur auf das Verständnis der Fans hoffen.
Klagsdrohung
Nicht alle scheinen dazu bereit. Bei der WOCHE meldeten sich bereits mehrere langjährige Abo-Besitzer, die das "Forever"-Ende nicht hinnehmen wollen und sogar über eine Klage nachdenken. "Es gibt einen Vertrag zwischen Fans und VSV, der kann nicht einfach beendet werden", sagen die erzürnten Villacher. Auch, dass der VSV derzeit (aus rechtlichen Gründen) von einem Verein in eine Gesellschaft umgewandelt werden muss, sei diesbezüglich bedeutungslos: "Es handelt sich eindeutig um den Rechtsnachfolger, die alten Verträge sind daher zu übernehmen."
Restrisiko
Beim VSV kennt man diesen Unsicherheitsfaktor. Man habe mit mehreren Rechtsanwälten gesprochen, um sich zu vergewissern, dass die Kündigung der "Forever"-Verträge im Ernstfall hält. Nicht alle hätten diese Meinung geteilt. "Da bleibt ein Risiko", heißt es aus dem Management. Aber, bitterer Nachsatz: "Uns bleibt keine Alternative."
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