Hilfe bei Gewalt in der Partnerschaft

Die Zahl der Frauen, die vor ihren gewalttätigen Partnern Schutz im Frauenhaus suchen, ist im Vorjahr gestiegen. | Foto: Gina Sanders/Fotolia
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BEZIRK (ju). Die Gewalt in der Familie nimmt zu. 41 Frauen und 50 Kinder suchten im Vorjahr im Frauenhaus Vöcklabruck Schutz vor häuslicher Gewalt. 2014 waren es noch 32 Frauen mit 38 Kindern. Besonders auffällig: „In 14 Fällen fand die Bedrohung und Misshandlung mit Waffengewalt durch Messer und Schusswaffen statt“, sagt Michaela Hirsch, Leiterin des Frauenhauses. Indieser Kriseneinrichtung finden Frauen mit und ohne Kinder sofortigen Schutz, Beratung, Begleitung und eine vorübergehende Unterkunft.
„Sozialarbeiterinnen und eine Pädagogin stehen den Frauen und Kindern zur Seite, gemeinsam wird der Weg in eine gewaltfreie Zukunft erarbeitet“, erklärt Hirsch. 2015 wurden 74-mal rechtliche Schritte gegen den Misshandler eingeleitet, neun Frauen gingen zum Gewalttäter zurück. Zusätzlich zur Betreuung im Haus haben die Mitarbeiterinnen im Vorjahr noch 228 ambulante Beratungen durchgeführt.

Diözese verstärkt Beratungsstelle

Die Gewaltberatung verstärkt hat die Partner-, Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle der Diözese „beziehungleben.at“. Neu im Vöcklabrucker Team ist zusätzlich zum langjährigen Männerberater Franz Baumgartinger der Gewaltberater und Pädagoge Andreas Huber. Er wird gewalttätige Menschen dabei unterstützen, die Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. „Ein entscheidender Schritt, aus dem Gewaltkreislauf auszusteigen“, so Huber. „Der Schwerpunkt ,gewaltfrei.beziehungleben’ richtet sich an Männer und Frauen, Erwachsene und Jugendliche, die ihre Gewalt beenden und ihr Leben selbstbestimmt, lebendig und gewaltfrei gestalten wollen“, erklärt Andrea Reisinger, Koordinatorin der Beratungsstelle Vöcklabruck.

Forderung nach Männerberatungsstelle

Im Vorjahr hat sich im Bezirk Vöcklabruck eine Kordinationsgruppe mit Vertretern von Polizei, Bezirkshauptmannschaft, Salzkammergut-Klinikum und der Sozialeinrichtungen Frauenhaus, Pro mente und Kinderschutzzentrum Impuls gebildet. Ihre Forderung: Wir brauchen eine eigene Männerberatung. „Acht von zehn Männern, die wegen häuslicher Gewalt zu mir kommen, sehen ein, dass sie etwas falsch gemacht haben, und wissen nicht, wie sie aus der Gewaltspirale ausbrechen können“, berichtete damals der Gewaltpädagoge der Polizei, Michael Eichinger. Hermann Krenn, stellvertretender Bezirkspolizeikommandant und SPÖ-Landtagsabgeordneter, ist zuversichtlich, dass eine solche Anlaufstelle im Bezirk Vöcklabruck eingerichtet und damit die Wartezeiten für die notwendige Beratung verkürzt werden könnten.

Anlaufstellen im Bezirk

- Beratungsstelle der Diözese Linz „beziehungleben.at“: Vöcklabruck, Pfarrhofgries 1, Terminvereinbarungen unter Tel. 0732/773676 möglich.
- Frauenhaus Vöcklabruck: rund um die Uhr für von Gewalt bedrohten und betroffenen Frauen unter der Telefonnummer 07672/22722 oder per E-Mail an office@frauenhaus-voecklabruck.at erreichbar.
- Impuls Kinderschutzzentrum/Familienberatung: Vöcklabruck, Stelzhamerstraße 17, Tel. 07672/27775, impuls@sozialzentrum.org.

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